Tausende Jobs in Gefahr Dekogeschäft Depot ist pleite – auch Frankfurt betroffen
Der Deko-Händler Depot steckt in der Krise. Rund 4.400 Mitarbeiter bangen um ihre Jobs – auch in den drei Frankfurter Filialen.
Der Deko-Händler Depot hat Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Am Montag bewilligte das Amtsgericht Aschaffenburg ein Schutzschirmverfahren für das Einzelhandelsunternehmen namens Gries Deco Company GmbH und bestellte einen vorläufigen Sachverwalter sowie einen vorläufigen Gläubigerausschuss, wie eine Gerichtssprecherin der Deutschen Presse-Agentur sagte. In Frankfurt gibt es aktuell drei Filialen – in der Kaiserstraße, in der Europa-Allee und in der Borsigallee.
Für das Unternehmen aus dem unterfränkischen Niedernberg läuft es bereits seit mehreren Jahren schlecht. Seit Monaten propagiert die Filiale in der Frankfurter Kaiserstraße im Schaufenster mit großen Rabatten.
Gewinne wuchsen nicht trotz Expansionskurs
Nach dem Einstieg des Schweizer Handelsriesen Migros im Jahr 2009 hatte Depot einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Die Zahl der Filialen stieg europaweit von 109 auf 500, der Umsatz ist laut dpa gewaltig gestiegen. Die Gewinne wuchsen jedoch nicht im gleichen Tempo – stattdessen mache das Unternehmen Verluste. 2019 verkaufte Migros seine 90-prozentige Beteiligung an dem Wohnaccessoire-Anbieter an den bisherigen Unternehmenschef und Gründerenkel Christian Gries. Dieser war bis dato mit zehn Prozent am Unternehmen beteiligt.
Zuletzt erwirtschaftete die Gries Deco Company GmbH einen Umsatz von rund 390 Millionen Euro. Angaben zu Verlust und Gewinn machte das Unternehmen mit etwa 4.400 Beschäftigten und mehr als 300 Filialen in Deutschland nicht.
Gehälter für Mitarbeiter bis September gesichert
"Wir werden sehr zügig auf alle Beteiligten – insbesondere natürlich Mitarbeiter, Vermieter, Lieferanten und Geschäftspartner – zugehen und gemeinsam die nächsten Schritte besprechen", sagt Christian Gries. Der Geschäftsbetrieb soll uneingeschränkt weiterlaufen. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter in Deutschland seien bis September gesichert. Spätestens zum Jahreswechsel wolle man einen Plan zur Neuausrichtung des Unternehmens haben.
Für die 34 Depot-Standorte der Gruppe in der Schweiz werde das Schutzschirmverfahren absehbar keine relevanten Auswirkungen haben. Für die Standorte in Österreich sei es das Ziel, einen großen Teil fortzuführen.
- Mit Material der dpa
- Eigene Recherche