Drohnenabwehr und Cyber-Unit So bereitet sich die Polizei Frankfurt auf die EM 2024 vor
Frankfurts Polizei rüstet sich für die EM 2024: Intensives Training und Technologie sollen für Schutz sorgen. Drohnen und virtuelle Bedrohungen stehen im Fokus.
In wenigen Tagen beginnt die EM 2024. Auch Frankfurt wird Austragungsort einiger EM-Spiele sein. Bei einem solchen Groß-Event stellt sich auch die Frage nach der Sicherheit. Laut Landesinnenminister Roman Poseck (CDU) ist man in Hessen gut vorbereitet. "Wir haben weiterhin keine Hinweise auf eine konkrete Gefahr. Es gibt aber eine hohe abstrakte Gefahr", sagte Poseck am Montag in Frankfurt.
Dabei führt er auch das Attentat in Mannheim auf; dieses würde ebenfalls nicht zu einer anderen Bewertungslage führen – dennoch habe man in Mannheim sehen können, wie schnell sich eine reale Gefahr realisieren kann.
Frankfurter Polizei bereitet sich seit zwei Jahren auf EM 2024 vor
Die Polizei sei aus Roman Posecks Sicht gut vorbereitet. Diese würde sich seit zwei Jahren intensiv auf das Turnier vorbereiten, sagte Polizeipräsident Stefan Müller. Man freue sich auf Jubelfeiern und ausgelassene Stimmung, sei aber auch auf alkoholbedingte und fantypische Phänomene wie körperliche Auseinandersetzungen und Hooliganismus eingestellt.
Die Polizei setze auf hohe Präsenz, mehrsprachige Kommunikationen und auf neue Technik durch moderne Lautsprecherwagen mit LED-Bildschirmen oder eine erweiterte Video-Überwachung. Auch ein eingerichtetes Video-Operation-Center im Polizeipräsidium würde dazu gehören. Dort sollen die Übertragungen aus verschiedensten Quellen wie Überwachungskameras und polizeiliche Aufnahmen aus Hubschraubern oder von Drohnen zusammenlaufen.
Drohnenverbot in Frankfurt während EM 2024
Der Grundsatz der Polizei sei, so gelassen wie möglich und so wachsam und konsequent wie nötig zu agieren. Mit jedem Turniertag lerne man dazu, die Polizei werde ihr Konzept stetig anpassen. Die Drohnenabwehr sei eine besondere Herausforderung, sagt Thomas Schmidl, Leiter der Abteilung Einsatz. Im Bereich des Stadions, der Fan Zone oder am Team-Camp der Ukrainer im nahen Taunusstein sei es verboten, Drohnen fliegen zu lassen. Eine sogenannte Cyber-Unit soll zudem mögliche Gefahren aus dem virtuellen Raum abwenden.
Mit Blick auf terroristische Anschläge gebe es laut Schmidl keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung in Frankfurt und in Hessen. Das dürfe jedoch nicht dazu führen, "blauäugig und nachlässig" zu sein. "Wenn wir reagieren müssen, ist das schnell, sehr entschlossen und gegebenenfalls sehr robust", sagt er. Spezialkräfte seien nicht nur auf dem Land, sondern auch auf dem Wasser und in der Luft unterwegs.
Im Bahnhofsviertel soll zudem die Video-Überwachung ausgebaut werden. Auch die Polizeipräsenz werde man erhöhen, genauso wie die Waffenkontrollen. Erst vor wenigen Wochen hatte die britische Boulevardzeitung "Sun" mit dem Begriff "Zombieland" Fußball-Fans vor dem Stadtteil gewarnt.
- Mit Material der dpa