Gelsenkirchen: Harte Strafen für Fans aus England und Serbien nach Krawall

Hooligans aus England und Serbien sind nach den Krawallen in Gelsenkirchen bestraft worden. Was die Polizei damit bezweckt.

Nach der Massenschlägerei zwischen englischen und serbischen Fußballfans in der Gelsenkirchener Innenstadt am Wochenende reagieren die Ermittlungsbehörden mit mehreren Strafen, so die "WAZ". Insgesamt elf Straftäter konnten bislang identifiziert werden, darunter ein Fan aus Manchester, dem der Reisepass abgenommen und ein dreijähriges Stadionverbot auferlegt wurde.

"Wir haben dazu umfangreiches Videomaterial ausgewertet", erklärte der Leitende Polizeidirektor Peter Both der Zeitung. Zehn weitere Gewalttäter, die auf den Aufnahmen zu erkennen waren, müssen ebenfalls mit dem Entzug ihrer Reisepässe und Einreiseverboten rechnen. Ihre Tickets wurden gesperrt.

Strafen sollen Nachahmer bei anderen EM-Spielen abschrecken

Die Behörden tauschen Daten und Bilder der Krawallmacher aus, um weitere illegale Einreiseversuche zu Länderspielen in Köln und Frankfurt zu unterbinden. Mit den harten Strafen sollen potenzielle Nachahmer abgeschreckt werden.

Am Sonntag war es vor dem EM-Spiel England gegen Serbien zu Schlägereien in der Innenstadt gekommen. Auf Videos der Krawalle sah man Stühle und Tische durch die Luft fliegen sowie zerbrochene Glasflaschen. Zwei an der Auseinandersetzung beteiligte Männer sollen verletzt worden sein, hieß es.

Sieben serbische Fans wurden dabei in Gewahrsam genommen, gegen einen Serben wurde zudem eine Strafanzeige wegen gefährlicher Körperverletzung gefertigt. Englische Fans wurden nicht festgenommen.

Die Partie war von der Polizei zuvor als Hochsicherheitsrisikospiel gewertet worden, am Spieltag selbst waren dann mehr Einsatzkräfte in Gelsenkirchen unterwegs als bei einem Revierderby. Die Abreise der Fangruppen verlief dann friedlich.