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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Gefährliche Modedroge Frankfurts Jugend im Lachgas-Rausch: Polizei schlägt Alarm
Frankfurts Behörden kämpfen gegen steigenden Lachgaskonsum unter Jugendlichen. Die Polizei sieht die Modedroge als Herausforderung.
Der Konsum von Lachgas unter Jugendlichen in Frankfurt ist in den letzten Jahren gestiegen, wie das Polizeipräsidium Frankfurt gegenüber t-online.de bestätigt hat. Besonders intensiv ist der Konsum in der Partyszene, wo Jugendliche und junge Erwachsene Lachgas vornehmlich aus Luftballons oder Sahnespenderkapseln inhalieren. Das Gas ist frei verkäuflich und wird in Kiosken, Lebensmittelläden oder online angeboten.
Das kann passieren, wenn man Lachgas konsumiert
Der Konsum von Lachgas birgt Risiken. Die Wirkung setzt nach etwa fünf bis zehn Sekunden ein und reicht von Glücksgefühlen und starker Euphorie bis hin zu Bewusstlosigkeit und Sauerstoffmangel, der Hirnschäden verursachen kann. Auch langfristige Schädigungen innerer Organe und des Nervensystems sind möglich.
Lachgas wird auch an Minderjährige verkauft
"Die ersten Feststellungen/Beschwerden im Bahnhofsviertel in Bezug auf Lachgas gab es bereits Ende 2022", berichtet das Polizeipräsidium Frankfurt. Anwohner meldeten immer häufiger leere Lachgasflaschen an Straßenrändern. Diese können nicht regulär als Sondermüll entsorgt werden und stellen auch für die Frankfurter Abfallentsorgung schwerwiegende Probleme dar. Von der Problematik leerer Gaskartuschen sei aber nicht nur das Bahnhofsviertel betroffen, heißt es. Auch in anderen Stadtteilen seien entsprechende Funde gemacht worden.
Da Lachgas rechtlich nicht strafbar ist und frei verkauft werden kann – auch an unter 18-Jährige – handelt es sich um eine besondere Herausforderung für die Behörden. Das Frankfurter Drogenreferat stellte fest, dass der Verkauf meistens nicht über das Internet erfolgt, sondern oftmals Kioske als Verkaufsstelle dienen. Dabei versuchen die Firmen, die Lachgas in ansprechenden Flaschen für den Konsum vertreiben, gezielt die Kioskbetreiber anzuwerben, Lachgas in ihr Sortiment aufzunehmen.
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Polizei Frankfurt: Maßnahmen gegen Verkauf von Lachgas
Bereits im September 2023 setzte das Polizeipräsidium Frankfurt auf Aufklärungsmaßnahmen bezüglich des Lachgaskonsums und den damit zusammenhängenden Gesundheitsrisiken. In Kooperation mit dem Verein Basis e.V wurden Kioskbetreiber im Bahnhofsgebiet über die Gefahren von Lachgas informiert und erhielten Informationsmaterial zur Weitergabe an Kunden.
Das Ergebnis: "Die überwiegende Anzahl der dort ansässigen Kioske verkauft mittlerweile kein Lachgas mehr oder führt zumindest keines mehr offen im Sortiment", so das Polizeipräsidium Frankfurt. "Der Konsum ist im Bahnhofsgebiet weiterhin festzustellen, allerdings nur sporadisch", heißt es weiter. Trotz der erzielten Erfolge bleibt die Situation herausfordernd.
- Mailverkehr mit dem Polizeipräsidium Frankfurt am Main
- Recherchen der Redaktion