OB Kufen beleidigt Mutmaßliche Rechtsextreme drohen mit "Krieg in Essen"
In Essen kochen die Gemüter vor dem AfD-Bundesparteitag im Juni hoch: Nun drohen mutmaßliche Rechtsextremisten auf einem Banner mit "Krieg".
Ende Juni will die AfD ihren Bundesparteitag in der Grugahalle abhalten. Die Pläne der Partei führen seit Monaten zu Spannungen – zahlreiche Demonstrationen sind bereits für das Wochenende vom 28. bis zum 30. Juni angemeldet, ein linkes Aktionsbündnis will den Parteitag mit Massenblockaden in der Stadt verhindern.
Aber nicht nur die linke Szene mobilisiert ihre Kräfte: Offenbar haben Rechtsextreme ein Transparent an der Eisenbahnbrücke in Essen-West aufgehängt, mit dem sie Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU) drohen. Das berichtete zunächst die linke Initiative "Essen stellt sich quer" (ESSQ), die ebenfalls gegen den Bundesparteitag der AfD protestiert.
Auf dem Banner steht geschrieben: "Thomas Kufen, Antifa Hure, Krieg in Essen." Laut ESSQ soll das Transparent bereits seit Sonntag, dem 26. Mai, an der Brücke hängen. Hintergrund sei möglicherweise eine "Verschwörungserzählung" laut der Thomas Kufen "Antifa-Proteste gegen den AfD-Parteitag anführen" wolle.
Tatsächlich berichtete unter anderem die "WAZ", dass sich der Oberbürgermeister im Juni an einer Demonstration gegen den Parteitag beteiligen will, zu der die "Essener Allianz" im Netz aufruft und Tausende Teilnehmer erwartet. Zuletzt hatte die Stadt von der AfD eine Selbstverpflichtung gefordert, dass keine rechtsextreme Äußerungen und Parolen im Rahmen des Parteitags geäußert werden. Ansonsten droht der Partei die Aufhebung des Mietvertrags für die Grugahalle. Die AfD muss die Selbstverpflichtung bis zum 4. Juni abgeben.
Wer das Transparent an der Eisenbahnbrücke angebracht hat, ist unklar. "Die Polizei hat von besagtem Banner am Bahnhof Essen-West Kenntnis. Es wurde eine Strafanzeige wegen Beleidigung gefertigt, zudem haben wir die Ermittlungen aufgenommen", bestätigt die Essener Polizei t-online auf Nachfrage. Hinweise auf den Täter gebe es aktuell noch nicht. "Das Banner wurde entfernt und sichergestellt", erklärt eine Polizeisprecherin.
Die Stadt hat sich bisher noch nicht zu dem Vorfall geäußert.
- Anfrage bei der Polizei Essen
- essq.de: "Rechtsradikale hetzen gegen OB Kufen"
- ris.essen.de: Veranstaltungsvertrag zwischen der Messe Essen GmbH und der Partei Alternative für Deutschland
- Eigene Recherche