Polizei durchsucht Wohnungen in Hessen Sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche
Die Polizei hat in Hessen zahlreiche Wohnungen durchsucht. Ingesamt 286 Kräfte sind im Einsatz gewesen – wegen des Verdachts auf sexualisierte Gewalt an Kindern.
Die hessische Polizei setzt ihren Kampf gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen auch in diesem Jahr fort. Vergangene Woche durchsuchten insgesamt 286 Kräfte die Wohnräume von 75 Beschuldigten. Diese stehen im Verdacht, Kinder- und Jugendpornografie erworben, besessen oder verbreitet beziehungsweise Minderjährige sexuell missbraucht zu haben.
Der Einsatz wurde vom Hessischen Landeskriminalamt (HLKA) koordiniert und ist Teil der BAO FOKUS. Ziel dieser Organisationseinheit ist es, Minderjährige vor sexualisierter Gewalt zu schützen, anhaltenden Missbrauch zu stoppen, Sexualstraftaten gegen Kinder und Jugendliche zu ermitteln und Straftäter zu überführen.
Hintergrund zu BAO FOKUS
Die BAO FOKUS (Besondere Aufbauorganisation Fallübergreifende Organisationsstruktur gegen Kinderpornografie Und Sexuellen Missbrauch von Kindern) ist seit dem 1. Oktober 2020 im Hessischen Landeskriminalamt zentral angesiedelt.
Mit insgesamt über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern verfolgt die hessische Polizei gezielt Sexualstraftaten an Kindern und Jugendlichen.
75 Durchsuchungsbeschlüsse in Hessen
Zwischen Montag und Freitag letzter Woche wurden hessenweit 75 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und über 500 Speichermedien – darunter Smartphones, Computer und USB-Sticks – sichergestellt. Laut dem HLKA-Präsidenten Andreas Röhrig werden die Datenträger nun ausgewertet und auf weitere Ermittlungsansätze geprüft.
Vier der Beschuldigten wird sexueller Missbrauch von Kindern oder Jugendlichen vorgeworfen. Bei 71 Beschuldigten steht der Vorwurf des Erwerbs, Besitzes oder der Verbreitung von Kinder- oder Jugendpornografie im Raum.
Durchsuchungen in Frankfurt, Darmstadt, Offenbach und Co.
Die Durchsuchungen fanden in verschiedenen Städten statt, darunter Darmstadt, Frankfurt, Gießen, Hanau, Offenbach und Wiesbaden sowie in zahlreichen Landkreisen Hessens. Die beschuldigten Männer und Frauen sind im Alter von bis zu 73 Jahren und stehen nach derzeitigem Stand der Ermittlungen nicht untereinander in Verbindung.
"Kinder benötigen besonderen Schutz, denn sie können sich nicht allein gegen Missbrauch wehren", sagt HLKA-Präsident Andreas Röhrig. Wer den Verdacht hat, dass ein Kind sexueller Gewalt ausgesetzt ist, solle sofort handeln und eine Beratungsstelle oder die Polizei kontaktieren.
- Pressemitteilung des Hessischen Landeskriminalamtes (29.1.2024)