Straftäter und Gefährder im Fokus Hessen verzeichnet 2023 Anstieg der Abschiebungen
In Hessen werden 2023 so viele Menschen abgeschoben, wie schon lange nicht mehr. Dazu kommen etliche Personen, die freiwillig ausreisen.
Für das Jahr 2023 zeichnet sich in Hessen, verglichen mit den beiden Vorjahren, eine erhöhte Anzahl von Abschiebungen ab. Bis Ende Oktober wurden insgesamt 1.160 Menschen rückgeführt, wie das Innenministerium in Wiesbaden in einer vorläufigen Bilanz mitteilte.
Im Vorjahr wurden demnach insgesamt 1.048 Menschen abgeschoben, während es 2021 unter den Corona-Einschränkungen 933 waren. Im Vor-Corona-Jahr 2019 wurden laut Angaben 1.681 Abschiebungen verzeichnet, und 2020 (ebenfalls unter Corona-Einschränkungen) gab es 818 Abschiebungen.
Abschiebung von Straftätern hat besondere Priorität
Laut Ministerium umfassen die erfassten Abschiebungen Rückführungen in die Herkunftsländer sowie Überstellungen nach der Dublin III-Verordnung oder in Drittstaaten. Die Dublin-III-Verordnung trat 2013 in Kraft und ermöglicht die Rückführung von Flüchtlingen, die innerhalb Europas illegal weiterreisen und ihren Antrag in einem anderen Staat stellen, in das Land ihrer ersten Einreise.
Das Ministerium erklärte, dass die Abschiebung von Straftätern in Hessen besondere Priorität habe. Bis Ende Oktober 2023 seien 352 Straftäter und Gefährder zurückgeführt worden, im gesamten Vorjahr waren es 367. Laut dem Ausländerzentralregister befanden sich zum Stichtag 31. Oktober 2023 insgesamt 14.058 ausreisepflichtige Menschen in Hessen, wovon 10.393 eine Duldung besaßen.
Fast 1.500 Menschen verlassen Hessen freiwillig
Von Januar bis Ende Oktober 2023 sind laut vorläufigen Zahlen des Ministeriums insgesamt 1.459 Menschen freiwillig aus Hessen ausgereist. Diese wurden maßgeblich durch das Angebot der staatlichen Rückkehrberatung und die Fördermöglichkeiten des Landes unterstützt.
- Nachrichtenagentur dpa
