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Eintracht Frankfurt gegen Darmstadt und Offenbach: Zwei Derbys mit Brisanz


Beide Spiele am Sonntag
Zwei Hessenderbys mit enormer Fan-Brisanz

Von t-online, stn

18.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Fans von Eintracht Frankfurt: Die Anhänger der SGE dürfen nun wohl doch nach Neapel.Vergrößern des Bildes
Fans von Eintracht Frankfurt: Die Anhänger der SGE hegen eine besondere Fehde zu den Fans aus Offenbach, aber auch zu denen aus Darmstadt. (Quelle: IMAGO)
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Die neue Fußball-Saison beginnt in Hessen mit zwei Risikospielen gleichzeitig. Die Polizeigewerkschaft fordert unterdessen mehr Stadionverbote.

An diesem Wochenende startet die 1. Bundesliga in die neue Fußball-Saison. Am Sonntag kommt es direkt zum Hessenderby zwischen Eintracht Frankfurt und dem SV Darmstadt 98. Allerdings findet am selben Tag, rund 17 Kilometer vom Waldstadion in Offenbach auf dem Bieberer Berg ein zweites brisantes Derby statt: Dort empfängt Kickers Offenbach in der Regionalliga Südwest die U21 von Eintracht Frankfurt.

Somit treten an einem Tag die drei mitgliederstärksten Fußballvereine Hessens auf. Beide Partien hat die Polizei als Risikospiel eingestuft, obwohl in Offenbach nur die zweite Mannschaft der Eintracht aufläuft und das Spiel eineinhalb Stunden vor dem Derby in Frankfurt angepfiffen wird.

Kleine Eintracht zu Gast in Offenbach: Das ist das Risiko

Dass das "kleine Derby" Potenzial für Randale hat, hatte man bereits in der Regionalliga-Saison 2013/14 gesehen, als die U21 der Eintracht am Bornheimer Hang mit 3:1 gegen die Kickers gewann. Offenbacher-Anhänger stürmten nach der Partie das Spielfeld und versuchten zu den Eintracht-Anhängern durchzukommen. Ein Großaufgebot der Polizei konnte Schlimmeres verhindern.

Sowohl mit dem Darmstadt- als auch dem Offenbach-Fanlager pflegt der Eintracht-Anhang eine Dauerfehde. Dass die beiden Derbys fast zeitgleich angesetzt werden, sorgt bei der Polizei für wenig Begeisterung. "Für die Planung von Risikospielen wird grundsätzlich darauf geachtet, dass diese nicht in einer zeitlichen Nähe zueinander stattfinden", heißt es vom Frankfurter Polizeipräsidium.

Die Polizei in Offenbach spricht von einer "besonderen Herausforderung". Anders ausgedrückt: Die Polizei hätte es lieber gesehen, wenn etwa die Eintracht ein Auswärtsspiel hätte, während die Offenbacher auf dem heimischen Bieberer Berg spielen würden. Aber den Spielplan machen die Fußball-Ligen.

Laut Hessischem Fußball Verband, der als Landesverband zur Regionalliga Südwest gehört, sieht man die fast zeitgleiche Ansetzung als optimal an. Denn so kämen weniger Eintracht-Fans nach Offenbach und somit verringere sich auch das Risiko für Randale. Bislang wurden nur rund 400 Gästekarten verkauft. Zudem können aus Sicherheitsgründen Eintracht-Anhänger vor Ort keine Karte kaufen, auch wird für die Gästefans kein Alkohol ausgeschenkt – für die Heimfans schon.

Das sieht beim Erstliga-Derby in Frankfurt ganz anders aus. Mit 55.000 Zuschauern ist das Waldstadion ausverkauft. 5.000 Darmstädter Fans begleiten ihre Lilien nach Frankfurt. Erst im Februar hatte es das Aufeinandertreffen gegeben, damals siegte die Eintracht 4:2 im DFB-Pokal. Trotz der Rivalität war es friedlich geblieben. Im Vorfeld hatte die Polizei eine Auseinandersetzung am Bahnhof in Bickenbach verhindert, Frankfurter Anhänger den Fanshop der Lilien beschmiert.

Polizeigewerkschaft will Vereine in die Pflicht nehmen

Die Gewerkschaft der Polizei in Hessen sieht auf die Polizeibeamten viel Extra-Arbeit zu kommen. Es seien an fast jedem Wochenende zusätzliche Kräfte für Fußball-Events im Einsatz – auch beim Pokalspiel im sächsischen Leipzig haben hessische Beamte ausgeholfen. So fehlen laut Gewerkschaft rund 2.000 Polizisten in den heimischen Dienststellen, berichtet die "Hessenschau".

Die GdP will die Vereine und Verbände in die Pflicht nehmen. Die Vereine müssten gewaltbereite Fans aus den Stadien verbannen, Stadionverbote sollten dabei die Regel und nicht die Ausnahme sein, heißt es in dem Bericht.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Anfragen an die Polizeipräsidien Frankfurt und Südosthessen
  • Telefonat mit einem Sprecher vom Hessischen Fußball Verbad
  • hessenschau.de: Polizei erwartet in Hessen mehr Risikospiele
  • echo-online.de: Eintracht gegen Lilien: Hessenderby voller Fan-Brisanz
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