Verstoß gegen Tierhaltungsverbot Behörden retten 37 Meerschweinchen aus Keller
Das Kreisveterinäramt Groß-Gerau hat 37 vernachlässigte Nager aus einem Keller befreit, nachdem die Bewohner trotz Verbot Tiere gehalten hatten.
Am Dienstagvormittag hat das Kreisveterinäramt im Kreis Groß-Gerau (Hessen) eine Rettungsaktion durchgeführt, bei der insgesamt 37 Meerschweinchen aus einem Hauskeller gerettet wurden. Die Tiere waren auf sechs Käfige verteilt und befanden sich in einem bedenklichen Zustand, wie die Kreisverwaltung mitteilt. Die Bewohner des Hauses seien bereits zuvor mit einem Tierhaltungs- und Betreuungsverbot belegt worden.
Die geretteten Meerschweinchen litten unter mangelhafter Versorgung, da sie teilweise unzureichendes oder ungeeignetes Futter sowie kaum Wasser in ihren Käfigen hatten. Die Zustände im Keller führten zu erheblichem Hunger und Durst bei den Tieren. Unter ihnen befand sich auch mindestens ein hochträchtiges Weibchen.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Meerschweinchen offensichtlich über das Internet verkauft werden sollten. Nach Erhalt entsprechender Hinweise rettete das Kreisveterinäramt die Tiere aus ihrer misslichen Lage. Die Rettungsaktion erforderte die Unterstützung der örtlichen Polizei, um den Zugang zur Wohnung zu ermöglichen.
Gerettete Nager in Tierheimen aufgenommen
Nach der Erstversorgung durch die Veterinäramtsmitarbeiter werden einige der geretteten Meerschweinchen vom Verein "Meerschweinchen in Not" in Kelsterbach sowie dem Tierheim in Rüsselsheim aufgenommen. Die übrigen Tiere finden durch die Organisation "Cavia Care" private Pflegestellen, wie Tierärztin Dr. Katrin Stein mitteilt.
Für die Sammelsucht von Tieren auf zu engem Raum, gibt es einen Begriff: "Animal Hoarding", was sich etwa mit "Tiere horten" übersetzen lässt. Der Tierschutzbund beschreibt dieses Phänomen als "Krankheitsbild, bei dem betroffene Menschen Tiere in einer so großen Anzahl halten, dass sie sie nicht mehr angemessen versorgen können."
Meerschweinchen gelten als sehr fruchtbar und können sich schnell vermehren, wenn sie nicht kastriert oder getrennt werden. Ein Wurf kann aus ein bis sechs Meerschweinchen bestehen.
- kreisgg.de: Mitteilung vom 15. August 2023
- Eigene Recherche