Polizei-Skandal in Frankfurt? Neue Details zu Mobbing-Vorwürfen gegen fünf Polizisten
Gegen mehrere Polizeibeamte in Frankfurt laufen aktuell Ermittlungen wegen des Verdachts auf Mobbing. Nun reagiert die Behörde auf die Vorwürfe.
Zum mutmaßlichen Mobbing-Vorfall im ersten Polizeirevier auf der Frankfurter Zeil sind weitere Details veröffentlicht worden. Das Frankfurter Polizeipräsidium teilte am Mittwoch mit, dass sich die Vorwürfe gegen fünf Polizistinnen und Polizisten der Wache in der Frankfurter Innenstadt richten. Ihnen werde vorgeworfen, einen Kollegen mit arabischem Vornamen ab August letzten Jahres dermaßen gemobbt zu haben, dass dieser im Oktober der Versetzung auf ein anderes Revier zugestimmt hatte. Zuerst berichtete die "Frankfurter Rundschau" über den mutmaßlichen Vorfall.
Laut Polizeiangaben wurden gegen die Beschuldigten ein Disziplinarverfahren eröffnet, zudem seien sie voneinander getrennt und in andere Bereiche des Präsidiums versetzt worden. Hierbei handle es sich um ein Strafverfahren unter anderem wegen des Anfangsverdachts der Beleidigung, Verleumdung sowie übler Nachrede.
Revier bereits bei "NSU 2.0" im Mittelpunkt
"Hinweise auf rassistische Beleidigungen gegen den betroffenen Beamten auf dem 1. Revier liegen derzeit nicht vor", heißt es in der Mitteilung der Beamten. Zuvor habe man versucht, den Konflikt mit Mediations- und Supervisionsgespräche beizulegen, welche aber "leider nicht zum erhofften Erfolg führten".
Das Revier in der Innenstadt stand bereits zu Beginn der Drohschreiben-Serie des "NSU 2.0" im Mittelpunkt. Die ersten Drohschreiben gingen im August 2018 an die Frankfurter Rechtsanwältin Seda Başay-Yıldız. Es stellte sich im Laufe der Ermittlungen heraus, dass ihre Daten fünf Minuten lang in der polizeilichen Datenbank im ersten Polizeirevier abgerufen wurden.
- presseportal.de: Mitteilung der Polizei Frankfurt am 21. Juni 2023