t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalFrankfurt am Main

Frankfurt: Stecken radikale Islamisten hinter Neubau von Islam-Zentrum?


Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.

"Schaltzentrale der islamistischen Szene"
Stecken radikale Muslime hinter Neubau von Islam-Zentrum?


20.06.2023Lesedauer: 2 Min.
MoscheeVergrößern des Bildes
Ein Emblem des Islams, der Halbmond, auf einer Moschee (Archivbild): Soll in Frankfurt tatsächlich eine "Schaltzentrale der islamistischen Szene Deutschlands" entstehen? (Quelle: Fabian Sommer/dpa/Archivbild/dpa)
News folgen

Das Islamische Zentrum im Westen Frankfurts will offenbar ein neues Gebäude bauen. Auftraggeber soll die Deutsche Muslimische Gemeinschaft sein. Wer genau steckt hinter der Gruppierung?

Im Westen Frankfurts betreibt das Islamische Zentrum eine Moschee. Gelbe Hausfassade, heruntergekommenes Vordach, ein schnöder 60er-Jahre Bau. Es ist in die Jahre gekommen. Das Islamische Zentrum plant daher einen Neubau. Um das Nachbargrundstück kaufen zu können, auf dem der Neubau entstehen soll, sammelt das Zentrum Geld.

Auf ihrer Facebook-Seite ist ein entsprechender Spendenaufruf zu finden. In dem Aufruf vom 22. Februar 2022 heißt es: "Projekt Zukunft IZF im Auftrag der DMG". DMG steht für Deutsche Muslimische Gesellschaft. Wie die "Welt am Sonntag" zuerst berichtete, soll die DMG Kooperationspartner des Islamischen Zentrums Frankfurt sein. Die DMG ist nach Angaben des Hessischen Verfassungsschutzes die mitgliederstärkste Organisation von Anhängern der Muslimbruderschaft in Deutschland. Laut der Zeitung soll in Frankfurt "eine Schaltzentrale der islamistischen Szene in Deutschland entstehen".

Nach Angaben der "Welt am Sonntag" ist in der sogenannten Auflassungsvormerkung des Grundbuches des Nachbargrundstücks die DMG als Käuferin genannt. Wie die "Frankfurter Rundschau" erfahren hat, liegt beim Planungsdezernat derzeit jedoch kein Bauantrag vor.

DMG zählt ideologisch zur ägyptischen Muslimbruderschaft

Doch wer genau steckt hinter der DMG – vormals Islamische Gemeinschaft in Deutschland (IGD) – und was sind ihre Ziele? Im Jahresbericht 2021 vom Verfassungsschutz, heißt es: "Der DMG sind bundesweit verschiedene Moscheegemeinden und sogenannte Islamische Zentren zuzuordnen, die formal von ihr unabhängig sind, aber Kontakte zu ihr unterhalten. In Hessen befinden sich solche Zentren in Frankfurt am Main und Marburg." Bundesweit zählt die DMG 1.450 Mitglieder, darunter allein rund 300 in Hessen.

Der DMG zählt ideologisch zur ägyptischen Muslimbruderschaft. Sie ist, ideologisch wie historisch, die Mutter aller islamistischen Bewegungen – aus der von Hassan al-Banna in den Zwanzigern gegründeten Organisation gingen Terrorgruppen ebenso hervor wie friedliche Islamisten, die in Parlamenten sitzen. Auch die palästinensische Hamas beruft sich auf die Ideologie der Muslimbrüder.

Die Muslimbruderschaft gilt als einflussreichste und älteste islamistische Bewegung unter den Sunniten. Das Ziel der Bruderschaft ist laut Verfassungsschutz die Errichtung eines weltumspannenden Gemeinwesens als Gottesstaat auf der Grundlage von Koran und Sunna. Die Sunna gilt nach dem Koran als die zweite Quelle des islamischen Rechts.

In Deutschland versucht die DMG durch soziales und religiöses Engagement Akzeptanz in der Gesellschaft zu finden. Die Ziele hierbei sind klar: Sie wollen die Ideologie der Muslimbruderschaft in Deutschland gesellschaftsfähig machen.

Muslimbruderschaft hat weitere Verbindungen in Frankfurt

In Frankfurt unterhält die Muslimbruderschaft weitere Verbindungen zum im November 2022 gestarteten Europäischen Institut für Humanwissenschaften (EIHW). Dort begann am 13. November 2022 ein islamisches Bildungsprogramm in deutscher Sprache als kostenpflichtiger Online-Studiengang, für den öffentlich auf der Facebook-Seite des EIHW geworben wurde. Die insgesamt acht Kurse zu je 20 Unterrichtseinheiten verteilten sich über zwei Semester, heißt es im Verfassungsschutzbericht.

Vor diesem Hintergrund warnt der hessische Verfassungsschutz, dass die Ideologie der Muslimbruderschaft weiterhin verbreitet wird. Man könne davon ausgehen, dass das EIHW auch vermehrt Personen ohne Arabischkenntnisse ansprechen wolle.

Verwendete Quellen
  • Hessischer Verfassungsschutzbericht 2021
  • Anfrage an den Hessischen Verfassungsschutz
  • Eigene Recherche
  • welt.de: Beten, tricksen, täuschen – das geheime Projekt der Islamisten in Frankfurt
  • fr.de: Frankfurt: Wirbel um Moscheeprojekt in Griesheim
  • facebook.de: Islamisches Zentrum Frankfurt
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website