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Möglicher Wolfsangriff: Mehrere tote Schafe im Taunus


"Was soll es sonst gewesen sein?"
Mehrere Schafe getötet – Schäfer vermutet Wolfsangriff

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 02.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Wolf (Symbolbild): In Hannover hat sich ein Exemplar auf eine Schnellstraße verlaufen und wurde umgefahren.Vergrößern des Bildes
Ein Wolf (Symbolbild): Das Wolfszentrum in Hessen wertet aktuell die Proben aus. (Quelle: Bernd Thissen/dpa)

Erneut wurden im Taunus mehrere Schafe auf einer Weide getötet. Der Besitzer vermutet einen Wolf hinter dem Angriff – das Wolfszentrum in Hessen hat vor Ort Proben entnommen.

Auf einer Weide im Taunus sind in der Nacht zum Dienstag mehrere Schafe tot aufgefunden worden. Schäfer Simon Bartsch, dem die Tiere gehörten, geht von einem Wolfsangriff aus. Das Wolfszentrum des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) schickte zwei Experten zu dem Wehrheimer Ortsteil Friedrichsthal (Hochtaunuskreis), um den Vorfall zu untersuchen.

Von seiner insgesamt zwölf Schafe zählenden Herde hätten nur vier Tiere den Angriff überlebt, sagte der Nebenerwerbsschäfer der Deutschen Presse-Agentur. Sechs hätten tot auf der Weide gelegen, zwei seien zunächst vermisst worden und sehr wahrscheinlich auch tot. "Von einem Schaf war nicht mehr viel übrig. Es deutet sehr viel auf einen Wolfsangriff hin", sagte Bartsch. "Was soll es sonst gewesen sein?" Er wies darauf hin, dass die Weide nur 100 Meter vom Ortsrand entfernt liege.

Schäfer fordert den Wolfsbestand in der Region zu regulieren

Bereits Ende Januar wurden über die amtliche Wolfshotline zwei tote Schafe mit Verdacht auf Wolfsübergriff in Wehrheim gemeldet. Das berichtete das HLNUG. Die Analyse der Probe bestätigte: Die Tiere wurden von einem Wolf gerissen.

Bartsch fühle sich wütend und verletzt, es gebe neben dem wirtschaftlichen auch einen emotionalen Schaden, sagte der Schäfer weiter. Es sei zu befürchten, dass in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft wie dem Hochtaunuskreis diese Art der Weidehaltung wegen der Wölfe bald nicht mehr möglich sei. Das könne schließlich auch Pferde und Rinder betreffen. Er forderte, den Wolfsbestand in der Region zu regulieren. Er will die überlebenden vier Schafe in dieser Nacht und in den folgenden Nächten auf jeden Fall im Stall unterbringen.

Das Wolfszentrum des HLNUG hat Ermittlungen zu dem Vorfall aufgenommen, wie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Laura Hollerbach mitteilte. Es würden beispielsweise Spuren untersucht und DNA-Proben entnommen. Die Proben würden dann zur weiteren Untersuchung an das Senckenberg Zentrum für Wildtiergenetik in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) geschickt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • hlnug.de: Mitteilung vom 13. Februar 2023
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