Neue Details zu Ermittlungen Drogen-Verdacht gegen Beamte – Polizisten drehten Musikvideo
Gegen zwei Bereitschaftspolizisten wird wegen des Verdachts des Drogenbesitzes ermittelt. Nun sind weitere Details zu dem Fall bekannt geworden.
Zu den in der vergangenen Woche öffentlich gewordenen Drogenvorwürfen gegen zwei hessische Bereitschaftspolizisten gibt es nun neue Informationen. Wie die "Frankfurter Rundschsau" berichtet, waren die Beamten bei dem Dreh zu einem Musikvideo in einer Ludwigshafener Wohnung. In der Wohnung wurden die beiden zusammen mit 14 weiteren Personen von rheinland-pfälzischen Polizei-Kollegen im Juni dieses Jahres angetroffen, nachdem den Beamten Schreie und Kampfgeräusche aus der Wohnung gemeldet wurden. Das teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankenthal am Mittwoch der Zeitung mit.
In der Wohnung seien zwei Kilogramm einer weißen Substanz gefunden worden, so der Sprecher. Ein Vortest habe ergeben, dass es sich um Amphetamin handele. Außerdem wurden den Angaben zufolge 925 Gramm einer Substanz gefunden, die nach Aussehen und Geruch auf Marihuana schließen lasse. Beide Substanzen seien beim Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz zur Begutachtung.
Ein Beamter soll Urkunden gefälscht haben
Unklar sei noch, welche Art von Bekanntschaft zwischen den 14 Personen und den beiden Bereitschaftspolizisten bestehe. Man gehe davon aus, dass sie als Komparsen vor Ort gewesen seien. Zusätzlich steht einer der Beamten unter dem Verdacht, Urkunden gefälscht zu haben. Im Kofferraum seines Autos – einem ehemaligen Streifenwagen der hessischen Polizei – befanden sich vier Paar Auto-Kennzeichen. Hier bestehe der Verdacht, dass das aufgeklebte Landessiegel und die TÜV-Plaketten gefälscht sein könnten. Die entsprechenden Ermittlungen laufen noch.
Gegen die beiden hessischen Polizisten läuft ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Außerdem sei nach Angaben des hessischen Bereitschaftspolizeipräsidiums ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Die disziplinarrechtlichen Ermittlungen seien jedoch bis zum Abschluss der strafrechtlichen Ermittlungen ausgesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa