Tod im Krankenhaus Siebenjährige stirbt in Wellenbad – Ermittlungen eingestellt
Tragischer Vorfall im "Miramar": Eine Siebenjährige hüpft ins Wellenbad, kurz darauf ertrinkt sie. Nun hat die Staatsanwaltschaft den Fall geprüft.
Die Staatsanwaltschaft Mannheim hat ihre Ermittlungen im Fall eines im Spaßbad "Miramar" in Weinheim (Baden-Württemberg) ertrunkenen siebenjährigen Mädchens eingestellt. Das gab die Behörde am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Daraus geht auch hervor, dass das Mädchen später den Verletzungen, die es bei dem in der Region beliebten Freizeitbad erlitten hatte, erlegen war. Zwischenzeitlich hatte das Mädchen im künstlichen Koma gelegen.
Demnach sei das Mädchen im Krankenhaus verstorben. Die Staatsanwaltschaft kommt zu dem Schluss, dass die "Miramar"-Mitarbeiter keine Verantwortung für den Tod des Mädchens tragen würden. Stattdessen sei das Mädchen Opfer eines "tragischen, schicksalshaften Verlaufs" geworden.
Das Mädchen hatte sich demnach am 17. Juli von ihrem kleinen Bruder und ihrer Mutter, die gerade im Planschbecken spielten, entfernt und zum Wellenbad des "Miramar" aufgemacht. Hier schwappen die Wellen bei 33 Grad – für Nichtschwimmer ein durchaus riskanter Spaß. In den Wellen ertrank das Mädchen offenbar schon kurz nachdem sie das Becken betreten hatte, berichten Staatsanwaltschaft und lokale Medien.
Badegast riss leblosen Körper aus den Fluten
Ein Badegast, dem ihr in den Fluten treibender Körper aufgefallen war, hatte das Mädchen noch schnell aus dem Wasser gefischt – eiligst versuchten Bademeister, das Kind zu reanimieren. Ein Notarzt brachte es ins Krankenhaus, über einen Lautsprecher war die Familie des Mädchens zum Unfallort gerufen worden, wie der "Karlsruher Insider" berichtet.
Neben dem Tod des Mädchens hat die Staatsanwaltschaft auch weitere Vorwürfe gegen das Bad geprüft: Im Herbst vergangenen Jahres wurden zwei Badegäste bei einem schweren Zusammenstoß in der "Looping"-Rutsche des Schwimmbads verletzt.
Mehrere Ermittlungen im "Miramar"
Gegen den zum Unfallzeitpunkt für die Rutsche verantwortlichen Mitarbeiter hat die Staatsanwaltschaft nun einen Strafbefehl wegen fahrlässiger Körperverletzung in Höhe von 60 Tagessätzen beantragt.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, nicht richtig geprüft zu haben, ob die Rutsche tatsächlich frei war. Der Strafbefehl ist noch nicht rechtskräftig.
Auch mit einem Vorfall auf der "Piratenrutsche" haben sich die Ermittler beschäftigt: Dort verletzte sich im August letzten Jahres ein Mann bei seiner Landung im Wasser. Von Vorwürfen, das Wasser im Becken vor der Rutsche sei viel zu niedrig gewesen, ließ sich die Staatsanwaltschaft Mannheim nicht überzeugen: Das Verfahren wurde eingestellt, denn die Rutsche sei ordnungsgemäß betrieben worden.
- staatsanwaltschaft-mannheim.justiz-bw.de: Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mannheim, 16.08.2022
- karlsruhe-insider.de: "Drama im bekannten Miramar Schwimmbad – Kind fast ertrunken"