Todessturz aus 15 Metern Parkhausbetreiber wusste von Mängeln
Nach dem tödlichen Sturz zweier Jugendlicher von einem Parkdeck stellen sich weiterhin viele Fragen. Der Betreiber des Hauses gesteht Fehler ein. Die Sicherheitsmängel bestehen bereits länger.
Der Betreiber des Essener Parkhauses, das Ostersonntag Schauplatz eines Auto-Absturzes mit tödlichem Ausgang war, ist nach Angaben des Besitzers über Missstände und Mängel informiert gewesen.
"Über die Probleme im Zusammenhang mit der Sauberkeit und dem Betreten des Parkhauses durch unbefugte Personen war der Betreiber informiert", teilte das Katholische Klinikum Essen (KKE) am Mittwoch als Eigentümer mit. "Gegenmaßnahmen wurden seitens des Betreibers aber nicht initiiert." Zum Jahreswechsel sei der Vertrag mit der Fremdfirma gekündigt worden.
Essen: Durchbruch der Abgrenzung führt zu tragischem Tod
Ein 19-jähriger Essener ohne Führerschein und ein 16-jähriger Herner hatten am Ostersonntagabend auf der ersten Ebene eines Parkhauses in Essen-Borbeck aus noch ungeklärter Ursache mit einem Auto eine Abgrenzung durchbrochen. Sie stürzten in dem Fahrzeug mehr als 15 Meter in die Tiefe und kamen dabei zu Tode.
Aufgrund der aktuellen Situation seien die Sicherheitsvorkehrungen im Parkhaus verschärft worden, berichtete die KKE GmbH. Der Sicherheitsdienst sei auf 24 Stunden "inklusive einer Zugangskontrolle" ausgeweitet worden.
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Jugendliche missachteten Hinweisschilder
Schon seit Jahresbeginn sei ein Sicherheitsdienst damit beauftragt, während der Abend- und Nachtstunden die Etagen des Gebäudes zu kontrollieren und zu begehen. Das Parkhaus sei eigentlich nur für einen festen Kreis registrierter Dauermieter nutzbar. "Der Zutritt für Unbefugte ist durch die Beschilderung in den Zugangsbereichen eindeutig untersagt."
Seit der Kündigung der Betreiberfirma werde "an der Verbesserung der Situation" gearbeitet, versicherte die KKE. Unter anderem liefen Ausschreibungen für neue Rolltore und eine Schrankenanlage.
Klinikum bietet Hilfe für laufende Ermittlungen an
Das Katholische Klinikum äußerte sich erschüttert über den tragischen Tod der beiden Jugendlichen und drückte sein Mitgefühl für deren Familien und Freunde aus. "Wir stehen im Austausch mit den Behörden", heißt es in der Mitteilung.
Zudem werde man diese vollumfänglich unterstützen. Die Ermittlungen der Polizei zu den Hintergründen des Auto-Absturzes dauern an.
- Nachrichtenagentur dpa