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Corona in Essen: Gesundheitsdezernent zweifelt an Schutzmasken


"Kein wirksamer Schutz"
Essens Gesundheitsdezernent zweifelt an Schutzmasken

Von t-online, cf

16.04.2020Lesedauer: 2 Min.
Eine Altenpflegerin trägt einen Mundschutz (Symbolbild): In Essen zweifelt der Gesundheitsdezernent an der Qualität von schnell produzierten Schutzmasken.Vergrößern des Bildes
Eine Altenpflegerin trägt einen Mundschutz (Symbolbild): In Essen zweifelt der Gesundheitsdezernent an der Qualität von schnell produzierten Schutzmasken. (Quelle: teamwork)
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Die Stadt Essen hat 60.000 Mund-Nasen-Schutzmasken erhalten, die im Eilverfahren in Bielefeld hergestellt worden sind. Doch Gesundheitsdezernent Peter Renzel ist von der Qualität nicht überzeugt.

Im Eilverfahren werden derzeit in einem Werk in Bielefeld für das Land Nordrhein-Westfalen 29 Millionen Mund-Nasen-Schutzmasken (MNS) produziert. Die erste Lieferung, 60.000 Stück, ist bereits in Essen angekommen und soll vorrangig in Pflegeheimen verteilt werden, berichtet die "WAZ". Doch in der Stadt gibt es Zweifel, ob diese überhaupt verwendet werden können.

"Bedauert haben wir heute, dass die Qualität des Schutzmaterials, welches scheinbar im Eilverfahren in Bielefeld im Auftrag des Landes hergestellt wird und wir über die Bezirksregierung ausgeliefert bekommen, bei weitem nicht der erwarteten Qualität entspricht", schrieb Essens Gesundheitsdezernent Peter Renzel auf Facebook dazu. Ein Bausatz werde geliefert, woran grundsätzlich nichts auszusetzen sei.

"Kein wirksamer Schutz"

"Aber dieser MNS dichtet das Gesicht weder oben, noch an den Seiten richtig ab und die mitgelieferten Gummibänder schneiden in die Ohren", kritisiert Renzel weiter. "Die Stoffeigenschaft ist dazu absolut suboptimal, durchfeuchtet sehr schnell und ist dann kein wirksamer Schutz für das Gegenüber gegen eine Tröpfcheninfektion. Sehr bedauerlich." Renzel verfasst täglich Updates auf seiner Facebook-Seite zur aktuellen Corona-Situation.

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Doch es handele sich nicht um eine offizielle Einschätzung der Stadt Essen, betont eine Stadtsprecherin gegenüber der "WAZ". Es sei die persönliche Einschätzung des Gesundheitsdezernenten. Wenn die Mund-Nasen-Schutzmasken gebraucht werden, würde die Stadt sie auch an die entsprechenden Stellen verteilen, so die Sprecherin.

320.000 Schutzmasken pro Tag

Wie das Gesundheitsministerium NRW in der vergangenen Woche mitteilte, liefert das Unternehmen Dr. Freist Automotive Bielefeld GmbH 320.000 solcher Schutzmasken täglich an die Landesregierung. Die Firma hatte eine Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte erhalten und bekommen.

"Dieses nordrhein-westfälische Unternehmen hat die Initiative ergriffen und seine Prozesse kurzfristig an die bestehenden Bedarfe angepasst. Die angelaufenen Lieferungen entlasten uns und vor allem die Betroffenen", sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

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