Trauer in Essen Der kleine Aslan verliert seinen Kampf gegen Krebs

Aslan kam aus Kasachstan zur Therapie nach Essen. Über 100.000 Euro wurden für seine Behandlung an Spenden gesammelt – doch der Junge verlor seinen Kampf gegen den Krebs.
Der vierjährige Aslan aus Kasachstan ist am 26. Dezember 2024 in Essen gestorben. Das berichtet die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung". Der Junge sei im Westdeutschen Protonentherapiezentrum (WPE) des Uniklinikums behandelt worden. In seiner Heimat habe er bereits ein Jahr lang gegen einen aggressiven Hirntumor gekämpft, sei mehrfach operiert worden und habe Chemotherapien sowie Bestrahlungen hinter sich. In Essen hätten seine Eltern auf die schonende Bestrahlung mit Protonen gesetzt – eine Therapieform, die es in Kasachstan nicht gibt.
Die Behandlung sei teuer gewesen, die finanziellen Mittel der Familie bald erschöpft. Doch die Geschichte des kleinen Jungen habe viele Menschen in Essen bewegt: Mehr als 110.000 Euro seien durch Spenden zusammen gekommen, berichtete die Zeitung. Aslans Eltern hätten im Elternhaus der Initiative in Holsterhausen wohnen dürfen, nur wenige Minuten von der Klinik entfernt.
Familie verkaufte ihren gesamten Besitz
Aslans Mutter Azhar Mukhametrakhimova hatte der WAZ im Sommer 2024 gesagt, dass die Familie ihren gesamten Besitz verkauft habe. Auch Verwandte und Freunde hätten beim Sammeln von Geld geholfen. Damals habe noch Hoffnung bestanden. Aslans Haare seien wieder gewachsen, seine Familie habe geplant, zum Jahresende nach Almaty zurückzukehren. Ein letztes Kontroll-MRT sollte Gewissheit bringen.
Doch Aslans Zustand habe sich verschlechtert. Er habe unter starken Kopfschmerzen sowie Atemnot gelitten und sei am 16. Dezember 2024 notfallmäßig in der Uniklinik aufgenommen worden. Die für Ende Dezember geplante Kontrolle sei vorgezogen worden – mit niederschmetterndem Ergebnis: Der Tumor war erneut gewachsen und hatte sich ins Rückenmark ausgebreitet.
Krebs breitet sich aus: Keine Hoffnung mehr
Lara Krieger, Geschäftsführerin der Elterninitiative, sagte gegenüber der WAZ, dass ab diesem Zeitpunkt nur noch eine palliative Behandlung möglich gewesen sei. Die Eltern hätten ihren Sohn nach Hause bringen wollen, um ihn dort auf seinem letzten Weg zu begleiten. Doch Aslan sei am 26. Dezember verstorben – noch bevor die Reise beginnen konnte.
Auch nach seinem Tod habe die Elterninitiative die Familie unterstützt. Sie habe half bei der Überführung des Kindes geholfen, einen Bestatter organisiert und verbliebene Spendengelder für Flugtickets und Beerdigungskosten verwendet. Am 4. Januar 2025 seien Aslans Eltern gemeinsam mit ihm zurück nach Kasachstan geflogen. Sie würden inzwischen wieder in Almaty leben.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Auf Facebook schreibt die Elterninitiative: "Wir sind sehr betrübt, Euch mitteilen zu müssen, dass der 4-jährige Aslan aus Kasachstan den Kampf gegen den Krebs verloren hat. […] Wir bedanken uns bei allen SpenderInnen, gedenken Aslan in unseren Herzen und fühlen mit den Eltern."
- waz.de: "Hirntumor: Essen trauert mit den Eltern um den kleinen Aslan" vom 13. April 2025
- facebook.com: Beitrag der Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V. vom 10. April 2025