Demonstration auf dem Kennedyplatz Protest gegen İmamoğlu-Verhaftung am Freitag

Der CHP Essen e.V. ruft für Freitag zu einer Demonstration auf dem Kennedyplatz auf. Der Protest richtet sich gegen die Verhaftung des türkischen Oppositionellen Ekrem İmamoğlu.
In Istanbul demonstrieren Tausende gegen die Festnahme von Ekrem İmamoğlu, dem Bürgermeister und führenden Oppositionellen. Auch in Deutschland wächst der Protest. Bereits am Mittwoch gingen in Berlin und Köln hunderte Menschen auf die Straße. In Deutschland koordiniert die Oppositionspartei CHP die Proteste, organisiert durch verschiedene Vereine.
Für Essen hat der CHP Essen e.V. zur Demonstration am Freitag, 21. März, ab 16 Uhr auf dem Kennedyplatz aufgerufen. "Nach der Festnahme von Ekrem İmamoğlu, Istanbuler Bürgermeister und designierter Gegenkandidat des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan, ruft der Essener Verband der CHP zur Solidaritäts-Kundgebung gegen politische Willkür und für die Freilassung und Rehabilitierung Ekrem İmamoğlus auf! (...) Zeigen wir unsere Solidarität mit Ekrem İmamoğlu und setzen ein lautes Zeichen gegen Willkür und Autokratie in der Türkei!", heißt es in der Ankündigung auf Facebook.
Caner Aver, SPD-Ratsherr und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Türkeistudien, erwartet laut "WAZ"-Angaben "mehrere Hundert Demonstranten". Auch SPD, Grüne und Linke hätten ihre Unterstützung zugesagt.
Imamoglu sollte zum Präsidentschaftskandidaten ernannt werden
Aver erklärte: "Erdogan hat den Zeitpunkt gut gewählt: Er spekuliert darauf, dass keine große Gegenwehr kommen wird aus den USA unter Trump. Und Europa ist gerade zu sehr mit der Neuaufstellung seiner Sicherheitsarchitektur beschäftigt."
İmamoğlu war zuletzt dreimal bei den Kommunalwahlen erfolgreich und sollte am Sonntag offiziell zum Präsidentschaftskandidaten ernannt werden. Nachdem ihm sein Hochschulabschluss aberkannt worden war, wurde er nun verhaftet. Ihm wird Mitgliedschaft in einer kriminellen Organisation sowie Korruption und Unterstützung der PKK vorgeworfen.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Die türkischstämmige Community in Deutschland sei gespalten, so Aver: "Das Wording der AKP und Erdogans wird teils auch in Deutschland übernommen." Die politischen Gräben vertieften sich zunehmend.
Wie sich die Lage in der Türkei weiterentwickelt, hänge davon ab, wie sich der Westen, die Demonstranten und die Oppositionsparteien positionierten: "Viele Demonstranten haben noch die gewaltsamen Gezi-Proteste aus dem Jahr 2013 im Hinterkopf", erinnerte Aver an frühere Auseinandersetzungen in Istanbul.
- waz.de: "Nach Verhaftung von Imamoglu: CHP organisiert Demo in Essen" vom 20. März 2025
- Facebook-Beitrag in der Gruppe "Politischer Dialog in der Stadt Essen" vom 20. März 2025