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Rot-Weiss Essen: Fanabteilung kritisiert Polizei-Razzien scharf


Nach Razzien bei Rot-Weiss Essen
Verantwortliche äußern scharfe Kritik an Ermittlungen

Von t-online, jum

19.03.2025 - 14:24 UhrLesedauer: 3 Min.
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Eckfahne im Stadion von Rot-Weiss Essen (Symbolbild): Wegen des Angriffs auf einen Fan-Zug kam es Anfang März in mehreren Bundesländern zu Razzien. (Quelle: IMAGO/Herbertz / Nico Herbertz)
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Nach dem Angriff auf einen Fan-Zug von Rot-Weiss Essen durchsucht die Polizei mehrere Räumlichkeiten. Auch die Fan- und Förderabteilung ist betroffen. In einer Stellungnahme kritisieren sie das Vorgehen.

Die Bundespolizei hat am 11. März mehrere Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg durchsucht. Grund war der Angriff auf den Essener Sonderzug am 26. Oktober 2024. Unter den durchsuchten Räumlichkeiten befand sich auch die Wohnung des 1. Vorsitzenden der Fan- und Förderabteilung (FFA) von Rot-Weiss Essen, die offizielle Adresse, wo die Abteilung gemeldet ist, sowie das Essener Fanprojekt, welches in "Melches-Hütte" ansässig ist.

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Zwanzig schwer bewaffnete Beamte seien vor Ort gewesen, ein gewaltsames Eindringen der Bundespolizisten in "Melches-Hütte" habe nur dadurch verhindert werden können, dass ein Mitarbeiter des Fanprojekts rechtzeitig innerhalb einer gesetzten Frist am Fanprojekt erschienen sei und den Beamten aufschließen konnte.

Unter dem Titel: "Fußballfans sind keine Verbrecher." wehrt sich nun die FFA mit einer Stellungnahme. Darin wird vor allem die Gleichsetzung mit Kriminellen stark kritisiert. Manfred Villwock, 1. Vorsitzender der Fan- und Förderabteilung erklärt dazu: "Wir sind schockiert und fassungslos. Ehrenamtliche Fanarbeit wird durch diese Aktion gleichgesetzt mit Gewalttätern und ohne Sinn und Verstand kriminalisiert."

FFA kritisiert Verhalten der Ermittlungsbehörden

Bis in den Januar hinein habe es nach seiner Aussage Kontakt zwischen FFA und Ermittlungsbehörden gegeben. "Im Zuge dieses Austausches hatte die FFA, trotz starker datenschutzrechtlicher Bedenken, die ihr bekannten Namen an die Ermittlungsbehörden weitergeleitet. Uns ist unerklärlich, wie wir jetzt als Kriminelle behandelt werden."

Zudem kritisiert die Fan- und Förderabteilung die Wahl der durchsuchten Räumlichkeiten. "Die Hausdurchsuchungen zeigen uns an mehreren Stellen, dass dort Behörden agieren, die nichts, aber auch gar nichts über Fanarbeit im Fußball wissen und die daran auch kein großes Interesse zu haben scheinen." Dass die FFA keine Räumlichkeiten im Stadion Essen besitze, hätte ihrer Meinung nach eine einfache Nachfrage beim Verein oder gegebenenfalls bei den SKBs (Szenekundigen Beamten der Polizei) zutage gefördert.

Auch, dass ein Fanprojekt der AWO von der Durchsuchung betroffen war, missfällt den RWE-Verantwortlichen, habe dieses doch überhaupt nichts mit der Organisation des Sonderzugs nach Rostock zu tun gehabt.

FFA fordert Klarstellung von Ermittlungsbehörden

Die Verantwortlichen der Fan- und Förderabteilung fordern daher nun von den Ermittlungsbehörden, öffentlich klarzustellen, dass die FFA nicht zu den Beschuldigten zählt. "Wir fordern ebenso eine Erklärung, wie unsere Mithilfe zur Aufklärung von Straftaten mit Hausdurchsuchungen beantwortet werden kann", heißt es weiter in der Stellungnahme.

Die Fan- und Förderabteilung von RWE sei eindeutig auf der Seite der Geschädigten. "Erst recht dann, wenn sich der Verdacht der Behörden, der Angriff auf unseren Sonderzug sei abgesprochen und bewusst herbeigeführt, bestätigen sollte. Unsere mühevolle und ehrenamtliche Arbeit, einen Sonderzug für alle RWE-Fans auf die Beine zu stellen, wird so nicht nur durch die Hausdurchsuchungen missachtet, sondern auch durch die "Helden" im Zug, die offensichtlich ihr eigenen Interessen über Verein und Fans stellen", so die Verantwortlichen in der Stellungnahme.

AWO-Fanprojekt fürchtet um Vertrauen seiner Mitglieder

Auch das AWO-Fanprojekt hat in einem Statement mittlerweile Stellung zu den Vorfällen bezogen und die Vorgehensweise der Ermittler stark kritisiert. Die Mitarbeiter des Projekts betonten, sie seien nicht für den Sonderzug verantwortlich gewesen, weshalb vonseiten der Polizei ein "grober Ermittlungsfehler" vorliege.

Das Fanprojekt hofft eigenen Aussagen nach nun, das Vertrauen ihrer Schützlinge nicht verloren zu haben: "Wir sind besorgt wegen der vielen jungen Menschen, die unser Projekt bislang immer als geschützten Raum erlebt haben."

Verwendete Quellen
  • Eigene Berichterstattung zum Thema auf t-online.de

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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