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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Essen will auch bei Viktoria punkten Nächste Ausfahrt Köln: Hält die RWE-Serie?

Kann Rot-Weiss Essen seine Serie am Mittwoch bei Viktoria Köln fortsetzen? Kräfte schonen mit Blick auf die englische Woche will Trainer Uwe Koschinat nicht.
Nach dem optimalen Start in die englische Woche und dem Sieg über Waldhof Mannheim (1:0) will Rot-Weiss Essen mehr. Viktoria Köln heißt die nächste Station, bei der die Mannschaft am Mittwochabend (Anstoß 19 Uhr) ihre imponierende Serie von zuletzt 19 Punkten aus sieben Spielen ausbauen will. Auch RWE-Trainer Uwe Koschinat gibt sich vor der Partie für seine Verhältnisse ausgesprochen zuversichtlich und angriffslustig. Er sagt: "Wir sind in einer sehr guten Verfassung. Wir haben eine gute personelle Ausgangssituation und wir haben sehr viel Schwung aus den vergangenen Spielen aufgenommen – das wollen wir fortsetzen."
Dabei macht der Essener Trainer kein Geheimnis daraus, "dass ich nutzen möchte, dass Viktoria nicht unter den besten Voraussetzungen gegen uns antreten kann". Personell geht die Mannschaft von Olaf Janßen, die als ursprünglicher Abstiegskandidat eine Zeit lang sogar an den Aufstiegsplätzen schnuppern konnte, zurzeit komplett auf dem Zahnfleisch. Wie bei der Niederlage in Aue werden auch jetzt daheim gegen RWE beim Tabellensiebten etliche Profis ausfallen. Dazu kommt der zuletzt negative Lauf für die Kölner mit nur einem Sieg aus den vergangenen fünf Spielen.
Nach dem Spiel in Köln geht es gegen Dynamo Dresden
Den Schwierigkeiten des Gegners will Uwe Koschinat auch in der englischen Woche eine eingespielte und erfolgreiche Stammelf entgegensetzen, um den nächsten Dreier einzufahren. Dass am kommenden Wochenende noch die Partie gegen Spitzenreiter Dynamo Dresden ansteht, soll in Bezug auf die Belastungssteuerung keine Rolle spielen.
"Es gibt keinen Spieler, bei dem ich das Spiel gegen Viktoria unter dem Aspekt sehe, Kräfte für das Dresden-Spiel zu schonen", sagt Koschinat. Eine Ausnahme gilt nur für Torben Müsel. Der Mittelfeldspieler ist nach seiner Verletzungspause zwar zurück auf dem Platz und wäre ein adäquater Ersatz für den wegen Gelb gesperrten Tom Moustier. Einen Startelf-Einsatz in Köln schließt sein Trainer aber komplett aus, "sonst wäre er gegen Dynamo gar keine Option".
Spiel bei Viktoria Köln für Uwe Koschinat etwas Besonderes
Bei allen anderen sieht Koschinat einen überschaubaren Kräfteverschleiß, auch wenn die Partie gegen Mannheim durchaus anstrengend gewesen sei. Der Trainer sagt: "Es war ein sehr intensives Spiel für Kopf und Beine, auch die psychische Belastung war sehr hoch." Er habe aber von allen ein positives Feedback bekommen, alle fühlten sich gut. Das gelte gerade auch für Profis wie Ramien Safi, Ahmet Arslan oder Moussa Doumbouya, die als Muslime aufgrund des Ramadans aktuell strenge Fastenregeln befolgen und in ihrer normalen Nahrungsaufnahme eingeschränkt sind.
Für den Trainer von Rot-Weiss Essen ist die Partie an diesem Mittwoch durchaus eine besondere, lebt er doch mit seiner Familie in Köln. Das Gefühl eines "Heimspiels" hat sich für den 53-Jährigen an dieser Stelle allerdings auch schon erledigt, denn während seiner Kölner Zeit war Koschinat sieben Jahre lang Coach von Viktorias Stadtrivale Fortuna Köln.
Entsprechend weiß er die Partie an diesem Mittwoch für sich selbst auch mit einem Schmunzeln einzuschätzen: "Es gibt keine Handvoll Viktorianer, die mich da gerne sehen. Mehr Auswärtsspiel geht am Ende eigentlich nicht." Für die Essener Mannschaft gilt das nicht: Trotz englischer Woche werden wieder etliche RWE-Fans ihr Team begleiten.
- Mediengespräch mit Uwe Koschinat