Besonders viele Kinder betroffen Ungewöhnlich viele Grippefälle in Essen

Die Grippewelle hat Essen fest im Griff. Besonders bei kleinen Kindern sind die Zahlen schwerer Verläufe rasant gestiegen. Was Ärzte nun empfehlen.
In Nordrhein-Westfalen liegt die Inzidenz des Influenza-Virus derzeit bei rund 2.500 Fällen pro 100.000 Einwohner, wie die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNO) berichtet. Auch in Essen steigen die Zahlen seit Anfang dieses Jahres stark an, insbesondere bei Kindern bis zum Alter von fünf Jahren.
Dr. med. Frank Bergmann, Vorstandsvorsitzende der KVNO sagt: "Die Lage ist aktuell zwar noch nicht besorgniserregend, dennoch sollten wir insbesondere mit Blick auf die Karnevalstage achtsam sein." Wer Symptome verspüre, solle am besten zu Hause bleiben und sich in Ruhe auskurieren, so der Mediziner. "Im öffentlichen Raum helfen Hygienemaßnahmen wie das Einhalten der Husten- und Niesetikette, regelmäßiges Händewaschen oder Abstandhalten; vulnerable Gruppen sollten gerade doppelt auf sich achten, damit sie unbeschadet durch die Winterzeit kommen."
Bei gesunden Kindern sowie Erwachsenen unter 60 Jahren verlaufe eine Grippe hingegen meist ohne größere Komplikationen. In diesen Fällen reiche es in der Regel, sich zu schonen und die Erkrankungen auszukurieren, so die KVNO. Treten jedoch starke Symptome auf oder verschlechtere sich der Zustand, sollte die Hausarzt- oder Kinderarztpraxis kontaktiert werden.
Impfung kann schwere Verläufe verhindern
Das hohe Ansteckungsrisiko auf engem Raum führe zudem häufig dazu, dass ganze Familien von der Erkrankung betroffen sind, so Experten. Die Krankheitsverläufe seien in diesem Jahr besonders intensiv und könnten im schlimmsten Fall sogar Muskelentzündungen auslösen, was zu Schmerzen und Gehproblemen bei den Kleinen führe.
Dr. Claudio Finetti, Chefarzt der Kinderklinik am Elisabeth-Krankenhaus in Essen-Huttrop, erklärt im Interview mit "Radio Essen", dass eine Impfung gegen das Influenza-Virus schützen und schwere Verläufe verhindern kann. Auch Kinder können geimpft werden, so der Arzt. Aufgrund der hohen Nachfrage könne es allerdings zu längeren Wartezeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern kommen. Alternativ können sich Impfwillige auch an Apotheken wenden, da diese ebenfalls berechtigt sind, gegen Grippe zu impfen.
- kvno.de: "Grippe- und Erkältungswelle in Nordrhein – Was jetzt wichtig ist" vom 17. Februar 2025
- radioessen.de: "Grippewelle in Essen - ungewöhnlich viele Fälle" vom 17. Februar 2025