Essen investiert 7,5 Millionen Euro Stadt plant Einführung eines Telenotarztsystems
Ein modernes Telenotarztsystem soll in Essen eine schnellere und qualitativ hochwertige Notfallversorgung gewährleisten – und einiges kosten.
Ein Telenotarztsystem wird bis 2029 in Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen eingeführt. Das System ermöglicht es, Notärzte aus der Ferne in die Versorgung von Notfallpatienten einzubinden. Über digitale Kommunikationstechnik können Rettungskräfte vor Ort durch Ärzte per Video- und Audiosystem unterstützt werden, um Diagnosen zu stellen und Behandlungsschritte anzuleiten. Dies soll eine schnellere und qualitativ hochwertige Notfallversorgung gewährleisten, besonders in Situationen ohne sofort verfügbare Notärzte.
Das System entlastet die physischen Notarzteinsatzfahrzeuge und bietet damit eine Effizienzsteigerung. Die Implementierung des Telenotarztsystems trägt laut Stadt dazu bei, dass auch Notfallsanitäter mehr Kompetenzen im Einsatz erhalten. "Die erweiterte eigenverantwortliche Arbeit im Einsatz kann die Attraktivität des Berufsbildes steigern", heißt es dazu in der Mitteilung.
Die Trägergemeinschaft zwischen den Städten wurde bereits 2022 vom NRW-Gesundheitsministerium genehmigt. Essen übernimmt die zentrale Rolle und betreibt die Haupt-Telenotarztzentrale in der Leitstelle der Feuerwehr Essen. Mülheim an der Ruhr stellt eine zweite Zentrale zur Verfügung, um bei Ausfällen der Essener Leitstelle als Redundanz zu dienen. Knapp eine Million Bürger der drei Städte werden an das System angeschlossen.
Kosten von rund 7,5 Millionen Euro
Hintergrund dieser Initiative ist ein Programm des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), welches die Einführung von Telenotarztsystemen zur Optimierung der gesundheitlichen Notfallversorgung durch moderne telemedizinische Technologien forderte. Die Vereinbarung zwischen den Städten setzt diese Forderung um und stärkt die interkommunale Zusammenarbeit im Bereich der Notfallversorgung.
Die Kosten für die Implementierung und Umsetzung des Systems belaufen sich auf rund 7,5 Millionen Euro, wobei eine Refinanzierung über die Kostenträger (Kranken- und Pflegekassen) erfolgt.
- Pressemitteilung der Stadt Essen vom 11. Dezember 2024