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Essen: Beunruhigende Beobachtungen bei Schuleingangsuntersuchungen


Defizite in der Entwicklung
Jedes dritte Einschulungskind spricht nicht flüssig Deutsch

Von t-online, jum

11.11.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0337914869Vergrößern des Bildes
Ein Mädchen sitzt am Tisch und schreibt (Symbolbild): Bei Schuleingangsuntersuchungen in Essen haben Experten beunruhigende Beobachtungen gemacht. (Quelle: IMAGO/imageBROKER/Oleksandr Latkun)

Beunruhigende Beobachtungen bei Untersuchungen in Essen: Berichten zufolge weisen viele Kinder Entwicklungsdefizite auf. Besonders betroffen sind Sprachkompetenz und Konzentrationsfähigkeit.

In Essen zeigen Schuleingangsuntersuchungen, dass viele eingeschulte Kinder Entwicklungsdefizite aufweisen. Das berichtet unter anderem die "WAZ". Demnach habe rund die Hälfte der Kinder Schwierigkeiten in Bereichen wie Motorik, Wahrnehmung und Sprachentwicklung. Besonders problematisch sei die Sprachkompetenz: Ein Drittel der Kinder spreche demnach nicht fehlerfrei Deutsch, und etwa elf Prozent hätten gar keine Deutschkenntnisse.

Der Essener Kinderschutzbund berichtet zudem von erhöhten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsproblemen, die durch die Corona-Jahre noch verstärkt worden seien. Um diesem Bedarf gerecht zu werden, hat der Kinderschutzbund ein neues Förderzentrum eröffnet, das stark nachgefragt ist, aber mit langen Wartezeiten zu kämpfen hat.

In Fällen von Entwicklungsverzögerungen werden Eltern beraten, wie sie ihre Kinder fördern können, und in manchen Fällen wird eine Rückstellung der Einschulung um ein Jahr empfohlen. Im laufenden Schuljahr betraf dies etwa 300 Kinder in Essen.

Ähnliche Beobachtungen aus anderen NRW-Städten

Die Arbeit des Kinderschutzbundes ist jedoch stark auf Spenden angewiesen, und es fehlt ein bundesweites Kinderschutzgesetz, das die nötigen Strukturen für eine bessere Prävention schaffen könnte. Unternehmen wie die Stadtwerke unterstützen die Organisation bereits, doch der Kinderschutzbund sieht weiterhin einen großen gesellschaftlichen Handlungsbedarf. "Mit der Spende werden wir weitere Materialien anschaffen, mit denen die Ergo-, Sprach- und Physiotherapeuten den Kindern frühzeitig helfen und ihre Entwicklung fördern können", sagt Ulrich Spie, der Vorstandsvorsitzende des Kinderschutzbundes in Essen.

Essen ist mit den problematischen Beobachtungen bei den Schuleingangsuntersuchungen übrigens keinesfalls eine Ausnahme. Auch aus anderen Städten in NRW gibt es ähnliche Berichte. So zeigten auch die Einschulungsuntersuchung in Duisburg demnach, dass in jeder Klasse mindestens zwei Kinder mit erhöhtem Förderbedarf sitzen. Auch in Velbert seien die Probleme sichtbar.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
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