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Herne: Mann wird der Penis abgeschnitten – Wende überrascht Staatsanwalt


"In meinem Berufsleben zum ersten Mal erlebt"
Penis und Hoden abgetrennt: Verdächtiger freigelassen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 13.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Polizeiautos im Ruhrgebiet (Symbolfoto): In Herne beschäftigt ein Kriminalfall die Ermittler seit Wochen.Vergrößern des BildesPolizeiautos im Ruhrgebiet (Symbolfoto): In Herne beschäftigt ein Kriminalfall die Ermittler seit Wochen. (Quelle: Olaf Döring via www.imago-images.de/imago)

Ein drastischer Verstümmelungsfall im Ruhrgebiet galt für die Ermittler als so gut wie aufgeklärt. Jetzt zeigt sich: Die vermeintlich entscheidende DNA-Spur überführt den Täter gar nicht eindeutig.

Im Fall des brutal verstümmelten 66-jährigen Herners gibt es eine überraschende Entwicklung: Der als überführt geltende Tatverdächtige musste aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Wie die "WAZ" am Donnerstag berichtet, ist der Hintergrund die Entscheidung ein neues Gutachtens.

Der Fall erregte im Februar Aufsehen, als der 66-Jährige schwer verletzt mit abgetrenntem Penis in seinem Haus gefunden wurde. Das Genital blieb verschwunden. Ein 32-jähriger naher Verwandter galt bisher als Hauptverdächtiger. Der 66-Jährige erholte sich zunächst von seinen schweren Verletzungen, starb jedoch am 19. August eines natürlichen Todes.

Zunächst schien die Beweislage eindeutig: In dem Haus des Opfers wurden frische DNA-Spuren des 32-Jährigen gesichert, obwohl dieser angeblich lange nicht mehr dort gewesen war. Ein erster Abgleich ergab eine Übereinstimmungswahrscheinlichkeit von mehr als "30 Milliarden zu eins".

Staatsanwalt: "In meinem Berufsleben zum ersten Mal erlebt"

Das neue Gutachten der Rechtsmedizin Essen berücksichtigte jedoch die Verwandtschaft zwischen Opfer und Verdächtigem. Dadurch fiel die Wahrscheinlichkeit unter die für eine Verurteilung entscheidende Grenze von 30 Milliarden. Die "Bild"-Zeitung hatte im Juli berichtet, dass es sich bei dem Tatverdächtigen um den Sohn des Opfers handeln soll – das wurde von den Behörden jedoch nie bestätigt.

Staatsanwalt Andreas Bachmann, seit rund 30 Jahren Ermittler, sagte der Zeitung: "Ich habe das in meinem Berufsleben zum ersten Mal erlebt." Am Ende der Ermittlungen sei man damit aber nicht, diese würden weitergehen – und der nun Freigelassene sei weiterhin verdächtig. Zugleich gelte aber auch: "Es kann sein, dass wir einen völlig Falschen verdächtigt haben."

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