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Gelsenkirchen: Autozulieferer ZF schließt Werk in Schalke-Nord bis Ende 2024


Rund 200 Mitarbeiter betroffen
Autozulieferer ZF schließt Werk in Gelsenkirchen

Von t-online, jum

Aktualisiert am 12.12.2023Lesedauer: 2 Min.
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Die Produktion des Autozulieferers ZF in Gelsenkirchen-Schalke (Archivbild) soll Ende 2024 eingestellt werden. (Quelle: Olaf Ziegler/imago-images-bilder)
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Der Autozulieferer ZF schließt zum Jahresende 2024 die Produktion in Gelsenkirchen. Grund dafür sind die hohen Schulden des Unternehmens.

Verlieren rund 200 Menschen in Gelsenkirchen Ende 2024 ihren Job? Wie Holger Klein, Vorstandsvorsitzender des Autozulieferers ZF Friedrichshafen, am Montag mitteilte, beabsichtige man, die verlustreiche Produktion in der Ruhrgebietsstadt zum Ende des kommenden Jahres zu schließen. In dem Werk im Stadtteil Schalke-Nord werden derzeit noch Lenkungen für Autos und Nutzfahrzeuge hergestellt.

Dem Standort hatte bereits 2018 eine Schließung gedroht, diese konnte jedoch noch abgewendet werden. Damals ging es noch mit weniger Personal weiter. In der Hoffnung auf Aufträge für Elektrolenkungen für Lastwagen nahm die Firma seinerzeit nach eigenen Angaben sogar Millionenverluste in Kauf. Die erhofften Aufträge kamen aber offenbar nicht. Nun soll endgültig die Reißleine gezogen und die Produktionsstätte geschlossen werden. Die rund 200 Mitarbeiter des Werks müssen nun also um ihren Job bangen.

Betriebsrat kritisiert Vorstand scharf

Doch wie aussichtslos ist die Lage wirklich? Laut "Radio-Emscher-Lippe" soll immerhin derzeit mit dem Betriebsrat über Interessensausgleiche und einen Sozialplan verhandelt werden. Dort heißt es zudem, es gebe laut Unternehmen doch noch Chancen, den Betrieb in Gelsenkirchen fortzuführen. Die "Automobilwoche" hingegen berichtet, dass diese Gespräche bereits stattgefunden hätten – und gescheitert seien.

Laut Deutscher Presseagentur zeigt sich der Betriebsrat in jedem Fall entrüstet von der Entscheidung, das Werk in Gelsenkirchen-Schalke zu schließen. Er sei empört, erklärte der Vorsitzende des ZF-Gesamtbetriebsrats, Achim Dietrich, mit Blick auf die am Montag veröffentlichte Entscheidung des Managements. "Die Beschäftigten und deren Familien gehen verunsichert in die Weihnachtsferien." Er fuhr fort: "Wir haben dort engagierte Fachkräfte und eine neu renovierte Infrastruktur Wenn der Wille im Vorstand bestehen würde, könnte dort die Produktion ausgelastet werden." Für Dietrich sei die Schließung der Gelsenkirchener Dependance eine Richtungsentscheidung des Vorstands gegen die Standorte in Deutschland.

Weitere Standorte wohl von Sparprogramm betroffen

Der drittgrößte Automobilzulieferer der Welt hat hohe Schulden und braucht zusätzlichen Cash für Investitionen. Mit der Werksschließung geht der CEO nun einen weiteren Schritt in seinem umfangreichen Abbauprogramm zur Kostensenkung. Im Unternehmen sollen allerdings bereits weitere Szenarien kursieren, nach denen mehrere Tausend Jobs gefährdet sind.

Auch weitere Werke des Autozulieferers aus Friedrichshafen sollen demnach vor dem Aus stehen. Allein in Saarbrücken könnte die Zahl der Stellen in den nächsten Jahren von rund 9.500 auf 3.500 sinken, heißt es. Bis 2032 seien in Deutschland 9.000 Jobs gefährdet – nahezu jeder sechste ZF-Arbeitsplatz im Land. Auch die Werke und Brandenburg und Schweinfurt sollen von den massiven Abbauplänen des Unternehmens betroffen sein.

Verwendete Quellen
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