"Sie sind transfeindlich" US-Star löst Shitstorm gegen Düsseldorfer Club aus
Die US-Schauspielerin Hunter Schafer hat schwere Vorwürfe gegen einen deutschen Techno-Club erhoben. Ihre Freundin sei abgewiesen worden, "weil sie trans ist". Seither hagelt es Ein-Sterne-Rezensionen bei Google.
"Kommt nicht in den Silq Club. Es ist es nicht sicher für Menschen, die transgender sind." Mit diesen Worten hat US-Star Hunter Schafer einen Shitstorm gegen einen Düsseldorfer Nachtclub ausgelöst.
In der Nacht auf Sonntag war die 23-jährige Schauspielerin vor dem Silq Club live gegangen. Sichtlich aufgebracht erklärte sie bei Instagram, dass ein Türsteher ihre Assistentin nicht in den Laden in der Altstadt gelassen habe, "weil sie trans ist".
Hunter Schafer fordert User auf: "Take them out!"
"Fuck Silq", rief Schafer, die in der HBO-Jugendserie Euphoria eine der Hauptrollen spielt. "Sie sind transfeindlich. Internet, mach was. Take them out!" Sinngemäß übersetzt bedeutet das so viel wie: "Macht sie platt."
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Schon kurz darauf reagierte der Club: "Elektronische Musik ist Liebe und nicht Hass", erklärten die Betreiber am Sonntag. Wer die Grundsätze der elektronischen Musik nicht achtet, hat in unserer bunten Welt nichts verloren", heißt es in dem bei Instagram veröffentlichten Statement.
Düsseldorfer Club: Türsteher wurde beurlaubt
Der Club bat Hunter Schafer und ihre Begleitung "für das Missverständnis an unserer Tür" um Entschuldigung. "So etwas hat bei uns nichts zu suchen und darf einfach nicht passieren. Wir distanzieren uns hiermit ausdrücklich von jeglicher Form von Diskriminierung." Der verantwortliche Security-Mitarbeiter sei nach einem Gespräch beurlaubt worden.
Vielen Internetnutzern reichen diese Worte allerdings nicht aus. "Blödsinn", schrieb zum Beispiel einer. "Wäre Hunter keine weiße Prominente, hättet ihr das einfach unter den Teppich gekehrt. Wer weiß, wie viele transsexuelle oder nicht-weiße Menschen ihr noch rausgeworfen habt."
Haufenweise schlechte Bewertungen bei Google
Andere fragten, wieso der Türsteher nur beurlaubt und nicht entlassen worden sei. "Ganz Düsseldorf weiß, dass ihr noch nie 'LGBTQIA+'-freundlich wart und zudem noch ein großes Rassismus-Problem habt", lautete ein weiterer Kommentar.
Bei Google rauschen die Bewertungen des Clubs seit dem Vorfall in den Keller. Im Minutentakt hagelte es auch am Montag noch Ein-Sterne-Rezensionen.
Allerdings hatte es auch schon zuvor immer wieder schlechte Bewertungen gegeben, viele davon wegen mutmaßlicher Diskriminierung. "Wollte mit meiner Gruppe Freunden rein (waren alle identisch gekleidet) und alle durften eintreten außer der einzige Schwarze unserer Leute", hieß es zum Beispiel in einer Rezension Mitte Mai.
- Diverse Tweets rund um den Vorwurf
- Instagram-Account des Silq Clubs: Statement zum Vorfall
- Google-Bewertungen des Silq Clubs