Elektroschockwaffe im NRW-Pilotbetrieb Polizisten tasern in Einsätzen zwei aggressive Männer
In Düsseldorf hat die Polizei bei zwei Einsätzen Taser gegen Menschen eingesetzt. Die Beamten hatten sich in beiden Fällen zuvor bedroht gefühlt.
In Düsseldorf sind am Abend und kurz nach Mitternacht bei zwei Einsätzen aggressive Männer von der Polizei mit einem sogenannten Taser gestoppt worden. Bei einem ersten Einsatz gegen 22 Uhr erkannten die Beamten im Stadtteil Garath an einem Auto einen polizeibekannten Mann, der in der Vergangenheit bereits psychisch auffällig geworden war, wie ein Sprecher mitteilte.
Der 33-Jährige habe immer wieder in Richtung von Messern, die im Wagen lagen, gegriffen. Als er unbewaffnet in Richtung der Polizisten kam, setzten sie den Angaben zufolge zuerst Pfefferspray und dann die Elektroschock-Pistole ein. Rund zweieinhalb Stunden später kam es im Stadtteil Bilk um 0.20 Uhr zum nächsten Einsatz: Eine Gruppe Betrunkener hatte demnach vor einem Bürgerhaus Lärm gemacht.
Ein 33-Jähriger zeigte sich der Polizei zufolge unkooperativ und wollte mit den Beamten kämpfen. Da eine Glasflasche in der Nähe gelegen habe, sei der Mann mit dem Taser gestoppt und leicht verletzt in Gewahrsam gebracht worden, hieß es.
Umstrittener Pilotbetrieb
Taser werden seit Januar bei der NRW-Polizei im Pilotbetrieb getestet. Im aktuellen Polizei-Mitarbeitermagazin "Streife" ziehen Trainer ein positives Zwischenfazit. Der Test läuft bis Ende des Jahres, danach soll entschieden werden, ob und wie die Geräte weiter eingesetzt werden.
Doch das Pilotprojekt ist auch umstritten: Die Elektroschockwaffe kann tödliche Verletzungen nach sich ziehen und es besteht das Risiko, dass sie zu leichtfertig eingesetzt werden könnte. Die Dortmunder Grünen haben nach einem potenziell problematischen Einsatz in Dortmund bereits ein Ende des Projekts gefordert.
Der erste Taser-Einsatz in Düsseldorf hatte bereits Schlagzeilen gemacht, da die Einsatzkräfte durch ihn einen Suizid verhindert hatten.
Hinweis: Hier finden Sie sofort und anonym Hilfe, falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen.
- Nachrichtenagentur dpa
- Eigene Recherchen