Strafe zur Bewährung Millionenbetrug mit Flaschenpfand in Düsseldorf
Mit umgebauten Pfandautomaten hat ein Firmenchef einen Betrug in Millionenhöhe begangen. Fast zwei Millionen Euro Pfandgeld soll er zu Unrecht kassiert haben.
Wegen Beihilfe zum Millionenbetrug mit Pfandflaschen ist ein 52-Jähriger in Düsseldorf zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Nach Überzeugung des Landgerichts hatte der Angeklagte dem Geschäftsführer einer Neusser Firma vor sechs Jahren falsche Belege für die Entsorgung von 375 Tonnen Metalldosen und 154 Tonnen Pet-Flaschen ausgestellt. Dafür habe er fast 130.000 Euro kassiert.
Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bis zuletzt bestritten. "Hätten sie gestanden, wäre die Strafe spürbar milder ausgefallen", sagte der Vorsitzende Richter.
Der Verteidiger des Angeklagten hatte beim Prozessauftakt darauf hingewiesen, dass gegen seinen Mandanten auch in Köln, Frankfurt und Bochum ermittelt worden sei. Anders als in Düsseldorf, seien die Verfahren dort aber eingestellt worden.
Ein Neusser Firmenchef hatte zwei Rücknahmeautomaten für Flaschen und Getränke-Dosen manipuliert und innerhalb von zehn Monaten zu Unrecht mehr als 1,8 Millionen Euro Pfand kassiert. In den manipulierten Automaten waren die Plastikflaschen und Alu-Dosen nicht wie üblich zerquetscht worden. Sie waren unbeschädigt geblieben und konnten so immer wieder erneut in den Automaten geschoben werden. Die Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Haupttäter sind bereits verjährt.
- Nachrichtenagentur dpa