Düsseldorf Kaum Entspannung bei Corona-Zahlen: 3700 neue Fälle in NRW

Vor den nächsten Bund-Länder-Beratungen am Montag über die Corona-Maßnahmen liegt die Zahl der Neuinfektionen in Nordrhein-Westfalen weiterhin auf hohem Niveau. Von Samstag auf Sonntag (Stand 0.00 Uhr) wurden 3700 neue Corona-Fälle gemeldet. Nach den jüngsten Angaben des Landeszentrums Gesundheit NRW waren das zwar 1652 neue nachgewiesene Fälle weniger als am Vortag (Stand Samstag: 5352). An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen aber in der Regel niedriger, weil nicht alle Gesundheitsämter am Wochenende ihre Daten melden und auch weniger getestet wird.
Die Gesamtzahl der Infektionen seit Beginn der Pandemie übersprang erstmals die Marke von 200 000 und lag bei 200 095. Einer Schätzung zufolge sind derzeit im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 69 000 Menschen infiziert. Die Zahl der Toten im Zusammenhang mit einer Infektion stieg Stand Sonntag in NRW um 7 auf 2623 seit Beginn der Pandemie.
Die Zahl der Corona-Infektionen bezogen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen wurde am Sonntag landesweit mit 165,7 beziffert. Der Inzidenzwert lag damit leicht unter dem Wert vom Samstag. Grundsätzlich ist die Inzidenz bei einigen Schwankungen zuletzt konstant geblieben: Am vergangenen Sonntag lag sie etwa bei 165,0, am 1. November bei 160,7. Als Warnschwelle, ab der strengere Maßnahmen eingeführt werden, gilt bereits ein Inzidenzwert von 50. Kein Kreis und keine kreisfreie Stadt in NRW liegt derzeit unter 50.
Den höchsten Inzidenzwert in NRW verzeichnet weiterhin die Ruhrgebietsstadt Herne mit 317,7 Fällen bezogen auf 100 000 Einwohner in sieben Tagen. Am Montag ist Halbzeit des bislang auf November befristeten Teil-Lockdowns. Dann ziehen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Länderchefs Zwischenbilanz bei einer Ministerpräsidentenkonferenz.
Auch die Gesamtzahl der Corona-Patienten in den NRW-Krankenhäusern ist auf einem hohen Niveau. Nach Daten der Landesregierung vom Freitag wurden 3511 Patienten in den Kliniken behandelt. Davon lagen 861 auf Intensivstationen, von denen wiederum 566 an einem Platz mit Beatmungstechnik behandelt wurden. Landesweit waren Stand Freitag dem Überblick zufolge 936 Intensivbetten mit Beatmungstechnik frei. Am Wochenende lagen dazu zunächst keine neuen Zahlen vor.