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Fahrplanwechsel: Mehr Fernzüge in NRW – Weiter Probleme im Nahverkehr


Fahrplanwechsel bei der Bahn
Mehr Fernzüge in NRW – Weiter Probleme im Nahverkehr

Von dpa
Aktualisiert am 13.12.2024 - 11:14 UhrLesedauer: 3 Min.
Kölner Hauptbahnhof wird gesperrtVergrößern des Bildes
ICE im Kölner Hauptbahnhof (Archivbild): Mit dem Fahrplanwechsel fahren in NRW wieder mehr Fernzüge. (Quelle: Thomas Banneyer/dpa/dpa-bilder)
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Ab Sonntag gilt bei der Bahn ein neuer Fahrplan. Er bringt Reisenden aus NRW wieder mehr ICE-Verbindungen. Doch vor allem im Nahverkehr gibt es Probleme.

Mehr ICEs, aber auch höhere Ticketpreise und weiterhin zahlreiche Ausfälle bei S-Bahnen und Regionalzügen: Der Fahrplanwechsel am Sonntag bringt für Bahn-Reisende in Nordrhein-Westfalen einige Änderungen. Während die Deutsche Bahn nach mehreren Monaten ihre Einschränkungen im Fernverkehr zurücknimmt, sorgt der Lokführermangel im Nahverkehr weiterhin für große Probleme. Ein Überblick:

Mehr Züge im Fernverkehr

Die monatelange Ausdünnung des ICE-Fahrplans soll mit dem Fahrplanwechsel ein Ende haben. Seit Anfang August hatte die Bahn jeden 20. Fernzug in NRW gestrichen. Dass weniger Züge fahren, sollte sich positiv auf die Zuverlässigkeit auswirken.

Diese Ausdünnung werde nun mit dem Fahrplanwechsel wieder zurückgenommen, sagte ein Bahnsprecher. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) nannte das eine "gute Nachricht für die Bahnreisenden". "Dafür haben wir uns eingesetzt und das Signal ist offensichtlich angekommen", sagte der Krischer.

Lokführermangel sorgt im Nahverkehr weiter für Probleme

Bei Regionalzügen und S-Bahnen schlägt der Personalmangel hingegen weiterhin voll durch. Zwar hat die Branche mit Hilfe vom Land zuletzt die Ausbildung neuer Lokführer massiv hochgefahren. Verkehrsminister Krischer geht aber davon aus, dass es erst 2026 gelingen könnte, Zugausfälle durch Personalmangel weitgehend zu verhindern.

2025 streichen die Träger noch einmal rund vier Prozent der eigentlich geplanten Zugfahrten im NRW-Nahverkehr. Das soll helfen, die für Pendler besonders ärgerlichen kurzfristigen Zugausfälle zu verhindern. Auf einigen Strecken fahren wegen fehlender Lokführer auf absehbare Zeit sogar überhaupt keine Züge, sondern nur Busse. Insgesamt sind mehr als 30 Linien von den Einschränkungen betroffen.

"Es wird deshalb noch ein schweres Jahr auf der Schiene geben. Daran gibt es nichts zu beschönigen", sagte der Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), Oliver Wittke. "Es gilt aber auch: Die neuen Fahrpläne werden robuster, weil berechenbarer. Und das ist im Sinne der Fahrgäste."

Mehr Verbindungen nach Brüssel und Amsterdam

Einige Verbesserungen soll es mit dem Fahrplanwechsel bei Verbindungen ins Ausland geben. So werde das Angebot von NRW nach Belgien und in die Niederlande ausgebaut, kündigte die Bahn an. Auf der Strecke zwischen Köln und Amsterdam sollen Züge künftig im Zwei-Stunden-Takt fahren. Allerdings werden die Züge wegen eines großen Bauprojekts am Niederrhein monatelang über Mönchengladbach statt über Düsseldorf fahren und dadurch etwas länger unterwegs sein. Auf der ICE-Verbindung Frankfurt–Köln–Aachen–Brüssel fährt künftig abends ein zusätzlicher Zug in jede Richtung.

Für Reisende von Köln nach Berlin setzt die Bahn freitags und sonntags künftig zusätzliche Sprinter ein. Die Züge fahren ohne Zwischenhalt und brauchen für die Strecke in die Hauptstadt laut Fahrplan nur gut vier Stunden. Eine neue Verbindung gibt es abends auch aus dem Ruhrgebiet von und nach München.

Gleichzeitig würden einige schwach ausgelastete Züge etwa am sehr frühen Sonntagmorgen gestrichen. Unter anderem bei der noch recht neuen IC-Verbindung zwischen Münster, Siegen und Frankfurt kürzt die Bahn ihr Angebot. Reisende müssen auf der Strecke häufiger auf Regionalzüge umsteigen.

Bahntickets werden teurer

Gleichzeitig mit dem neuen Fahrplan hebt die Bahn auch die Fahrkartenpreise an, bei vielen Pendler-Tickets im Nahverkehr ist erst der Jahreswechsel der Stichtag für die neuen Preise. Im NRW-Tarif für Fahrten zwischen den Tarifverbünden steigen die Ticketpreise im Schnitt um 6,0 Prozent. Auch die Tickets der Verkehrsverbünde steigen - im VRR im Schnitt um 5,5 Prozent. Außerdem kostet das Deutschlandticket künftig 58 statt 49 Euro.

Im Fernverkehr erhöht die Bahn ihre sogenannten Flexpreise um rund 5,9 Prozent. Mit diesen Tickets sind Kundinnen und Kunden auf der gebuchten Verbindung nicht an einen bestimmten Zug gebunden, sondern können an dem Tag jeden beliebigen Fernzug auf der Strecke nehmen. An den Spar- und Supersparpreisen, mit denen eine feste Zugbindung einhergeht, ändert sich zum Fahrplanwechsel hingegen nichts. Auch die Preise für die Rabatt-Abos Bahncard 25 und Bahncard 50 bleiben stabil.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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