Tödlicher Streit in Essen Düsseldorfer mit Bierflasche erschlagen: Urteil
Eine Kamera filmt, wie ein Mülheimer in einer Fußgängerzone in Essen einen Düsseldorfer erschlägt. Der Angeklagte spricht von Notwehr. Nun das Urteil.
Nach einem tödlichen Schlag mit einer Bierflasche ist ein Familienvater aus Mülheim an der Ruhr zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte im Februar in der Fußgängerzone von Essen auf einen 32-Jährigen aus Düsseldorf eingeschlagen. Die Tat war von einer Überwachungskamera gefilmt worden. Das Opfer erlitt schwerste Kopfverletzungen und war noch in derselben Nacht im Krankenhaus gestorben.
Täter und Opfer kannten sich nicht, sie hatten zuvor mit Freunden in Essen und in unterschiedlichen Lokalen gefeiert. Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof gerieten die beiden Gruppen aneinander. Die Richter am Essener Schwurgericht gehen davon aus, dass der Angeklagte einen der anderen Männer angerempelt und damit eine wüste Schlägerei ausgelöst hat. Richterin Vanessa Bergmann sprach beim Urteil von einem "völlig nichtigen Anlass".
"Habe mich nur verteidigt"
Auf dem Film der Überwachungskamera, der im Prozess vorgespielt wurde, ist zu sehen, wie der Angeklagte schließlich zu einer Flasche greift und damit zuschlägt. Das Opfer bricht sofort zusammen.
Der nun verurteilte Mann hatte vor Gericht von Notwehr gesprochen und auf einen Freispruch gehofft. "Ich habe mich nur verteidigt", sagte er im Prozess. Das sahen die Richter jedoch anders. Das Urteil lautet auf Körperverletzung mit Todesfolge. Es ist noch nicht rechtskräftig.
- Nachrichtenagentur dpa
