Rätselhafter Fall in NRW Männer nehmen 24-Jährigen als Geisel – mehrere Razzien
In Nordrhein-Westfalen haben mehrere Männer offenbar einen 24-Jährigen über mehrere Tage als Geisel genommen und verschleppt. Zuvor soll er sich von den Entführern Geld geliehen haben.
Rätselhafte Geiselnahme in NRW: Seit mehreren Wochen bereits ermittelt die Polizei gegen mehrere Männer, die einen jungen Mann als Geisel genommen haben sollen. Wie die Polizei in Essen sowie die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach mitteilen, sollen die sieben Beschuldigten bereits am 7. April einen damals 24-Jährigen in ihre Gewalt gebracht haben.
Zuvor soll sich der 24-Jährige von den mutmaßlichen Geiselnehmern Geldsummen in teils vierstelliger Höhe geliehen und nicht zurückgezahlt haben. Bis zum 11. April habe er sich möglicherweise in der Gewalt der insgesamt sieben Tatverdächtigen befunden und sei dabei in unterschiedlichen Wohnungen in Mönchengladbach und Jüchen untergebracht worden. Gegenwärtig ermittle die Polizei zudem, ob sich der Entführte auch im Ausland befunden haben könnte.
Nordrhein-Westfalen: Bruder des Opfers wandte sich an Polizei
Die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte der Bruder des heute 25-jährigen mutmaßlichen Opfers. Er hatte sich an die Kripo in Oberhausen gewandt, weil er über seine Familie erfahren habe, dass sein Bruder möglicherweise durch unbekannte Täter ins Ausland entführt worden sei.
Die Geldforderungen seien daraufhin an die Familie des Mannes gerichtet worden. Um diesen Nachdruck zu verleihen, habe man zunächst angedroht, dem Entführten schwere Verletzungen hinzuzufügen – später sei dies auch geschehen, mit unterschiedlichen Gegenständen sei der Mann verletzt worden, heißt es vonseiten der Polizei sowie Staatsanwaltschaft. Nähere Informationen wollten die Ermittler zunächst nicht preisgeben.
Geiselnahme in NRW: 14 Razzien, teils mit SEK-Einsatz
Die Verdächtigen seien aus dem persönlichen Umfeld des mutmaßlichen Opfers gewesen, weshalb die Polizei sie schnell habe ermitteln können. Bereits am 8. April sei daher eine erste Durchsuchung erfolgt, es folgten 13 weitere Razzien in Mönchengladbach, Jüchen und Linnich, zum Teil mit Unterstützung von Spezialeinheiten, so die Ermittler.
Gegen vier der sieben Beschuldigten seien auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehle erlassen worden, in drei Fällen wurden sie mittlerweile außer Vollzug gesetzt, ein Haftbefehl sei aufgehoben worden.
- Polizei Essen/Staatsanwaltschaft Mönchengladbach: Mitteilung vom 3. Juni 2022