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Dresden überprüft 129 Ehrengräber auf NS-Vergangenheit


Fachkommission eingesetzt
Dresden überprüft Ehrengräber auf NS-Vergangenheit

Von t-online
12.02.2025 - 16:25 UhrLesedauer: 1 Min.
Erich Ponto in Die Feuerzangenbowle:Vergrößern des Bildes
Erich Ponto in "Die Feuerzangenbowle": Eine vom Kulturausschuss eingesetzte Fachkommission fand bei 30 Personen eine mögliche oder gesicherte historische Belastung durch den Nationalsozialismus – auch bei Ponto. (Quelle: IMAGO/United Archives/Publicity Still)
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Eine Fachkommission durchleuchtet die Biografien von 129 Persönlichkeiten in städtisch gepflegten Ehrengräbern. Nach einer ersten Prüfung gibt es bei etwa 30 Hinweise auf eine NS-Belastung.

Die Stadt Dresden durchleuchtet die NS-Vergangenheit ihrer 129 Ehrengräber. Den Anstoß gab ein Artikel der Sächsischen Zeitung über den Schauspieler Erich Ponto (1884-1957), bekannt als schrulliger Professor in "Die Feuerzangenbowle". Der Artikel thematisiert seine bisher wenig beachtete Mitwirkung an antisemitischen Propagandafilmen.

In "Die Rothschilds" verkörperte Ponto 1940 den jüdischen Bankier Mayer Amschel Rothschild als "kriecherische, wucherische und heimtückische" Figur. Der Film zählt neben "Jud Süß" zu den berüchtigtsten NS-Propagandafilmen und darf bis heute nur bei Sondervorführungen gezeigt werden.

Für sein Wirken wird Erich Ponto bis heute verehrt, vor allem in Dresden, als einer der berühmtesten Söhne der Stadt. "Wir haben uns entschieden, Pontos künstlerische Arbeit während der NS-Zeit wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen", erklärt Intendant Joachim Klement der "Sächsischen Zeitung".

Ergebnisse der ersten Prüfung des Kulturausschusses

Eine vom Kulturausschuss eingesetzte Fachkommission untersucht derzeit insgesamt 129 städtische Ehrengräber. Die Expertengruppe unter Leitung von Birgit Sack entwickelte klare Kriterien. Dazu gehört "die aktive Propagierung antisemitischer […] Positionen in Wort und Tat". Die Ergebnisse sollen in der nächsten öffentlichen Stadtratssitzung am 9. Mai 2025 vorgestellt werden.

Bei etwa 30 Personen ergaben erste Prüfungen eine mögliche oder gesicherte historische Belastung durch den Nationalsozialismus – darunter auch Erich Ponto. Neben einem Ehrengrab stehen in den Staatlichen Kunstsammlungen Büsten von Ponto sowie ein Gemälde in der Ahnengalerie.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • staatsschauspiel-dresden.de: Ehrenmitglied Erich Ponto
  • Mitteilung der Stadt Dresden vom 12. Februar 2025 – per Mail eingegangen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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