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Gegenprotest in Riesa: AfD-Parteitag mit Verzögerung gestartet


Alice Weidel mittlerweile eingetroffen
Gegenprotest in Riesa: AfD-Parteitag startet mit Verzögerung

Von t-online, mgr, ann, mpr

Aktualisiert am 11.01.2025 - 14:12 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Polizei und Demonstranten geraten in Riesa aneinander. (Quelle: reuters)
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Der AfD-Parteitag in Riesa hat mit gut langer Verspätung begonnen. Der Grund für die Verzögerung waren die großen Proteste gegen die Veranstaltung.

Wegen Demonstrationen in Riesa hat sich der Start des AfD-Parteitags in der sächsischen Stadt um gut zwei Stunden verzögert. Geplant war der Beginn für 10 Uhr. Doch viele Delegierte schafften es wegen Protestaktionen von Gegendemonstranten nicht rechtzeitig in die Veranstaltungshalle. Um 10 Uhr war die Arena noch weitgehend leer. Lediglich geschätzte drei Dutzend Delegierte unterhielten sich zu diesem Zeitpunkt in Gruppen.

Es dauerte bis nach 12 Uhr, ehe AfD-Chef Tino Chrupalla den Parteitag eröffnete und zu den Teilnehmern sprach. Unter ihnen war dann auch Chrupallas Co-Chefin Alice Weidel, die mit rund 20 Minuten Verspätung zum Parteitag eingetroffen war. Sie wurde im Laufe des frühen Samstagnachmittags von den Delegierten in Riesa als Kanzlerkandidatin der Partei bestätigt. Die Wagenkolonne von Weidel sei zuvor von einer Sitzblockade aufgehalten worden, bestätigte ihr Sprecher t-online entsprechende Berichte.

Delegierte treffen mit Verspätung in der Veranstaltungshalle ein

Auch Markus Fuchs, AfD-Landtagsabgeordneter aus Hessen, war mit Verspätung in der Halle eingetroffen. Er sei mit Kollegen in einem Leihwagen angereist. Vor einer Sitzblockade sei das Auto von Demonstranten eingekesselt worden. "Es wurde aufs Auto geschlagen, der Rückspiegel beschädigt und der Heckscheibenwischer abgerissen", sagt er t-online. "Das war nicht lustig."

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Die zentrale Großdemo in Riesa unter dem Titel "Solidarität statt Hetze" mit Tausenden Teilnehmern war aber offenbar nicht die Ursache für die Verzögerung, sondern Aktionen des "Bündnis Widersetzen". Dessen Aktivisten hatten nach eigenen Angaben an großen Verkehrsachsen wie etwa Autobahnauffahrten Hochstände als Blockaden errichtet.

Polizei hält Protestzug an

Deren Räumung durch die Polizei habe lange gedauert, so das Aktionsbündnis im Gespräch mit einem t-online-Reporter weiter. Dadurch hätten Teilnehmer des Parteitags der AfD festgesteckt. Die Polizei begründete den verspäteten Beginn mit der "Gesamteinsatzlage".

Die Einsatzkräfte hielten nach eigenen Angaben sogar extra den Protestzug der angemeldeten Großdemo auf dem Weg zum Ort des Parteitags für etwa anderthalb Stunden an. So sollte sichergestellt werden, dass die Teilnehmer des Parteitags angesichts der Verzögerung schnellstmöglich an ihr Ziel gelangten. Während der Maßnahme wurden mehrere Aktivisten wegen Reizungen der Augen behandelt – mutmaßlich, weil die Polizei Reizgas einsetzte. Das ist laut der Ermittler aber noch Gegenstand der Einsatz-Auswertung.

Als Tino Chrupalla schließlich ans Rednerpult trat, zeigte die Uhr 12.11 an. Die Gegendemonstranten kritisierte er in seiner Rede in scharfen Worten. Die Aktivisten hätten sich "wie Antidemokraten und Terroristen" verhalten, sagte Chrupalla. Die Beteiligung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) an den Protesten bezeichnete er als "Schande". Herzlich dankte Chrupalla dem Thüringer Landeschef Björn Höcke für einen "Riesenerfolg" bei den Landtagswahlen im Herbst. Die AfD war in Thüringen stärkste Kraft geworden.

Chrupalla fordert von deutschen Unternehmern AfD-Unterstützung

Chrupalla adressierte zudem den umstrittenen Livetalk zwischen seiner Co-Chefin Alice Weidel und dem Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag. "Wir reichen dem gewählten US-Präsidenten Donald Trump die Hand", rief er unter lautem Applaus. "Gemeinsam reißen wir die Brandmauer nieder, meine Freunde." Er forderte deutsche Unternehmer dazu auf, es Musk gleichzutun und die AfD öffentlich zu unterstützen.

Zu lauten Buhrufen aus dem Saal kam es, als Chrupalla zu Anfang seiner Rede den Einsatz der Polizei lobte, um Delegierte zum Parteitag zu geleiten. Das ist bei der AfD ungewöhnlich, denn normalerweise zeigt man sich gerne als Freund der Einsatzkräfte. Bei vielen Delegierten aber gab es Kritik: Die Polizei hätte härter durchgreifen sollen beziehungsweise besser koordiniert arbeiten müssen, hieß es.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
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