"Wenn Mercosur, dann richtig" Protest vor Landtag: Das fordern die Landwirte
Landwirtschaftsverbände übergaben am Montag in Dresden einen Protestbrief an die Regierung. Sie befürchten Nachteile durch Importe aus Südamerika.
Im Anschluss an eine lautstarke Demonstration mit Traktoren haben Vertreter von Landwirtschaftsvereinigungen einen Protestbrief an die sächsische Regierung übergeben. Darin fordern sie die Neuverhandlung des geplanten Freihandelsabkommens der EU mit dem südamerikanischen Mercosur-Bündnis. Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU) nahm das Schreiben vor dem Landtag in Dresden entgegen.
Das Abkommen würde eine der weltweit größten Freihandelszonen mit über 700 Millionen Menschen schaffen. Ziel ist der Abbau von Zöllen zur Ankurbelung des Handels zwischen der EU und Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay.
Landwirte wollen gleiche Standards für Importe
In dem Protestbrief fordern Land schafft Verbindung, Sächsischer Landesbauernverband und Familienbetriebe Land und Forst Sachsen und Thüringen die Neuverhandlung des Mercosur-Abkommens und die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung für alle Lebensmittel. Importe müssten den EU-Standards entsprechen.
"Wir sagen ganz klar: Wenn Mercosur, dann richtig", betonte Marc Bernhard von Land schafft Verbindung Sachsen. Importe dürften einheimische Produkte nicht unterbieten – weder ökologisch noch sozial.
Ernährungssouveränität in Gefahr?
Man sei nicht nur in Dresden, sondern bundes- und europaweit auf der Straße. Alle in der EU hätte die gleichen Befürchtungen bezüglich des Mercosur-Abkommens. "Unsere Ernährungssouveränität und unsere eigenen Betriebe sind in Gefahr", sagte Bernhard.
Schmidt zeigte bei der Übergabe Verständnis. "Wir brauchen Handelsabkommen, aber wir brauchen auch eine Vergleichbarkeit der Rahmenbedingungen, wenn wir produzieren", sagte er. Er nehme den Brief gerne entgegen und werde die Inhalte weitertragen.
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- Nachrichtenagentur dpa