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Dresden: Eingestürzte Carolabrücke staut Elbe auf – Stadt reagiert


Wegen Carolabrücke in Elbe
"Haben halben Tag früher mit Schutzmaßnahmen begonnen"

Von t-online, mgr

Aktualisiert am 16.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Hochwasser führende Elbe fließ an der teileingestürzten Carolabrücke entlang. Durch Brückenteile im Wasser werde sich elbaufwärts das Wasser aufstauen.Vergrößern des Bildes
Die Hochwasser führende Elbe fließ an der teileingestürzten Carolabrücke entlang. Durch Brückenteile im Wasser werde sich elbaufwärts das Wasser aufstauen. (Quelle: Robert Michael/dpa)

Trümmer der eingestürzten Carolabrücke stauen die Elbe zusätzlich auf. Die Stadt Dresden hat mit frühzeitigen Schutzmaßnahmen reagiert.

Teile der eingestürzten Carolabrücke stauen den Elbpegelstand in Dresden um bis zu zusätzliche 50 Zentimeter auf. Dies ergeben Modellrechnungen der Stadt Dresden. Der Aufstau erstreckt sich bis zur Waldschlößchenbrücke mit etwa 30 bis 50 Zentimetern und flacht bis Laubegast auf wenige Zentimeter ab.

Bei einer Pressekonferenz am Montagnachmittag ordnete René Herold, Leiter des Umweltamts, den leichten Aufstau ein: "Nichts, was in der aktuellen Situation nicht beherrschbar wäre". Auch die gestiegenen Strömungsgeschwindigkeiten aufgrund der Brückenteile im Wasser seien beherrschbar und würden sich schon mehrere hundert Meter weiter an der Marienbrücke aufheben.

Der Aufstau verschob jedoch den Zeitplan ein wenig. "Daher haben wir einen halben Tag früher als normalerweise mit Schutzmaßnahmen begonnen", sagte Stadtsprecherin Barbara Knifka. Bereits am Sonntagnachmittag stapelten Einsatzkräfte der Feuerwehr einen 30 Meter langen Sandsackwall in Ufernähe auf. In der Altstadt kamen mobile Schutzwände zum Einsatz. Ursprünglich waren die Arbeiten für Montag geplant. Nach aktuellem Stand sind keine weiteren Maßnahmen erforderlich.

Die Modellrechnung der Stadt deckt sich mit der Prognose des Hydrologen Jürgen Stamm von der TU Dresden. Auch er rechnete mit einem zusätzlichen Aufstau zwischen 30 und 50 Zentimetern, wobei er den größten Aufstau zwischen Carola- und Albertbrücke erwartet. "Der Aufstau wirkt im Wesentlichen nur gegen die Strömung. Richtung Meißen hat es keinen Einfluss", betont Stamm im Gespräch mit t-online.

THW überwacht Bewegung der Brückenteile

Allerdings warnt der Hydrologe vor einer weiteren Gefahr: Die Brückenteile in der Elbe werden nicht nur überspült, sondern auch umspült. Im schlimmsten Fall könnte das die Brückenteile in Bewegung bringen. Mit steigendem Wasserspiegel und Durchfluss verstärke sich dieser Effekt. Im schlimmsten Fall könnten hängende Brückenelemente komplett abbrechen.

Das Technische Hilfswerk überwacht die Carolabrücke daher weiterhin mit zwei Teams von beiden Seiten. Mithilfe eines Tachymeters erfassen sie selbst millimeterkleine Bewegungen. "Sogar als die Panzer der Bundeswehr angerollt sind, haben wir minimale Ausschläge gesehen", berichtete ein Sprecher des THW Dresden. Dies sei jedoch ganz normal und die Überwachung eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Verwendete Quellen
  • Telefonat mit Stadtsprecherin Barbara Knifka
  • Telefonat mit Sprecher des THW Dresden
  • Telefonat mit Jürgen Stamm, Inhaber der Professur Wasserbau der TU Dresden
  • umwelt.sachsen.de: Aktuelle Wasserstände bzw. Prognosen für Elbe (Dresden und Pirna)
  • youtube.com: Pressekonferenz zum Hochwasser in Dresden
  • Mitteilung der Stadt Dresden vom 15. September 2024 – per Mail eingegangen
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