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Kassenärztliche Vereinigung Sachsen schmeißt Chef wegen Eugenik-Skandal raus


Nach Eugenik-Skandal
Kassenärztliche Vereinigung schmeißt ihren Chef raus

Von t-online, yer

04.09.2024Lesedauer: 1 Min.
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Klaus Heckemann (Archivbild): Er schrieb von Eugenik, "allerdings in ihrem besten und humansten Sinn". (Quelle: Imago)
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Mit Aussagen über Genanalysen bei werdenden Eltern hatte der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen Empörung ausgelöst. Jetzt muss er gehen.

Die Kassenärztliche Vereinigung Sachsen (KVS) zieht Konsequenzen aus dem Skandal um ihren Vorstandvorsitzenden Klaus Heckemann. Dieser sei mit sofortiger Wirkung von seinem Amt entbunden, teilte die Kassenärztliche Vereinigung am Mittwochabend mit.

Heckemann hatte mit Aussagen im Editorial des KVS-Mitteilungsblatts Aufregung verursacht. In der Mai/Juni-Ausgabe hatte er sich über Möglichkeiten ausgelassen, wie durch Genanalysen bei Eltern die Zahl an Geburten von Kindern mit Erbkrankheiten minimiert werden könnten.

Bei Eltern, bei denen durch eine Genmutation das Risiko einer Erbkrankheit bestehe, könne man durch In-vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik "das Risiko der Geburt eines schwerstkranken Kindes ausschließen". Weiter schreibt Heckemann, dass die Nutzung einer solchen "Chance" zweifellos "Eugenik" sei. "Allerdings in ihrem besten und humansten Sinn."

Antrag auf Amtsentbindung denkbar knapp erfolgreich

Diese Aussagen hatten einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Von mehreren Seiten war sein Rücktritt gefordert worden. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte sich in einem ersten Statement von ihrem Vorstandsvorsitzenden distanziert.

Am Mittwoch war die Vertreterversammlung der KVS schließlich zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Nach ausführlicher Diskussion, bei der auch Heckemann selbst angehört worden sei, habe schließlich ein Mitglied einen Antrag auf Amtsentbindung gestellt, heißt es in einer Mitteilung. In einer geheimen Abstimmung stimmten demnach 28 von 37 anwesenden Mitgliedern für Heckemanns Rauswurf. Die erforderliche Zustimmung von drei Vierteln der anwesenden Mitglieder wurde damit denkbar knapp erreicht.

Einstimmig hätten die Mitglieder eine Resolution verabschiedet, in der sie sich uneingeschränkt zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekennen.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen vom 4. September 2024
  • Eigene Berichterstattung zum Thema
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