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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Rassisten" und "Nazi-Rhetorik" Nach Sachsen-Wahl: Berliner BSW-Chef schießt gegen AfD
Beim BSW herrscht helle Freude über das Wahlergebnis in Sachsen und Thüringen. In scharfen Worten distanziert sich der Chef des Berliner Landesverbands dabei klar von möglichen Kooperationen mit der AfD – und übt heftige Kritik an den Grünen.
Das Ergebnis des BSW bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen sei "hervorragend und unglaublich", so der Berliner Chef des BSW, Alexander King, am Sonntag um kurz nach 18 Uhr. "Unser Ziel eines zweistelligen Ergebnisses war hochgesteckt. So etwas habe ich noch nie erlebt." Das BSW hat in Sachsen zu diesem Zeitpunkt 11,5 Prozent erhalten.
King äußerte sich im Gespräch mit t-online ausführlich über die politische Landschaft in Sachsen, über mögliche Koalitionen – und vor allem über die AfD.
King: Wahlausgang ist Ergebnis veränderter politischer Landschaft
Eine Koalition mit der AfD könne er sich im Freistaat nicht vorstellen. Bundesweit gebe es in der AfD "Rassisten sowie Menschen, die sich einer Nazi-Rhetorik" bedienten. Das starke Ergebnis der Partei in Sachsen führt King auf die veränderte politische Landschaft in Deutschland zurück. "Wir befinden uns in einem Umbruch. Die bisherigen politischen Eliten erfüllen nicht mehr den Bevölkerungswillen. Sonst gäbe es weniger Unzufriedenheit."
Dass die AfD so viele Stimmen bekommen habe, sei nicht Fehler der Wähler, "sondern der Fehler der anderen Parteien, die die Menschen nicht mehr erreichen".
King: "Das Tischtuch zu den Grünen ist zerschnitten"
Auch eine mögliche Sachsen-Koalition des BSW mit der CDU und den Grünen hält er nach eigener Aussage für ausgeschlossen. "Das Tischtuch zu den Grünen ist zerschnitten", sagte King. Vor der Wahl hatten die Grünen das BSW hart für seine Russlandpolitik kritisiert. Aber auch die Wagenknecht-Partei sparte nicht mit Angriffen auf den politischen Gegner.
Vorstellbar sei für ihn in Sachsen eine Koalition des BSW mit der CDU und der SPD, so King. Ohne der sächsischen BSW-Spitzenkandidatin Sabine Zimmermann Ratschläge geben zu wollen, sei diese Zusammenarbeit aus seiner Sicht "am naheliegendsten" für das BSW.
- Telefonat mit Alexander King