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"Tolerade" in Dresden: Die größte Demo vor der Landtagswahl


Dresden
Die größte Demo vor der Landtagswahl

Von t-online, mgr

26.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Die Tanzdemo "Tolerade" überquert die Marienbrücke (Archivbild):Vergrößern des BildesDie Tanzdemo "Tolerade" überquert die Marienbrücke (Archivbild): Dieses Jahr gibt es zahlreiche Wagen zu Themen wie Gleichberechtigung, Menschenrechte, Kultur, Freiräume, Gesundheit, Klimaschutz, Tierrechte und Antifaschismus. (Quelle: Sven Ellger/imago-images-bilder)

Vor der Landtagswahl setzt eine Tanzdemo ein Zeichen für Solidarität und gegen Rechts. Die Veranstalter rechnen mit rund 10.000 Teilnehmenden.

Einen Tag vor der sächsischen Landtagswahl wollen in Dresden über 70 Vereine, Kollektive und Initiativen bei der großen Tanzdemo "Tolerade" für Solidarität, Vielfalt und Demokratie werben. Die Veranstalter rechnen mit rund 10.000 Teilnehmenden. Es wäre bereits die zweite Demonstration dieser Größenordnung – innerhalb einer Woche. Am Sonntag hatte die "Wir sind die Brandmauer"-Demo bereits viele Tausende Menschen auf die Straße gebracht.

"Wir wollten nochmal ein unüberhörbares Zeichen setzen und alle wissen lassen: Wir sind da und werden auch nach einem (wahrscheinlich) sehr ernüchternden Ergebnis nicht einknicken", sagte ein Sprecher der "Tolerade". "Wir halten uns weiter gegenseitig den Rücken frei und bleiben aktiv." Deshalb habe die "Tolerade" Vereine aus ganz Sachsen eingeladen. Anmeldungen gab es auch aus Chemnitz, Plauen, Leipzig und sogar aus Brandenburg und Hamburg.

Blick auf einen Wagen der Tolerade im Jahr 2019.
Blick auf einen Wagen der Tolerade im Jahr 2019. (Quelle: Reiko Fitzke)

Entstehungsgeschichte

Der Verein wurde 2015 als Reaktion auf die PEGIDA-Bewegung gegründet. Er vernetzt Dresdner Künstler, Soundsysteme und Aktivisten. Seither hat sich die "Tolerade" als jährliche Tanzdemo durch Dresden etabliert.

Die Demonstration verbindet politische Botschaften mit lauter Musik und "Party auf den Straßen". "Uns ist natürlich bewusst, dass das für manche wie das genaue Gegenteil von politischer Meinungskundgebung wirkt", räumt der Sprecher ein. "Wir haben allerdings den Eindruck, dass das ziemlich gut zusammen funktioniert." Sei es durch Redebeiträge auf den Kundgebungen oder durch Zwischenansagen und Dekoration auf den Trucks. "Wir hoffen, dass so viele Menschen erleben, wie viel Spaß es machen kann, in einem offenen, toleranten und solidarischen Umfeld unterwegs zu sein".

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"Nazigruppen fühlen sich sicher genug, um Demos zu bedrängen"

Finanziert wird die Demonstration über Spenden und Solidaritätspartys. Fördermittel erhält der Verein nicht. "Bisher konnten wir uns gut finanzieren und die 'Tolerade' ziemlich unabhängig durchziehen", so der Sprecher weiter. Ein Großteil der Arbeit werde von einigen hundert Ehrenamtlichen geleistet.

Trotzdem fürchten die Veranstalter, dass eine AfD-Regierung Kultur- und Sozialförderungen kürzen könnte. Denn davon seien viele im "Tolerade"-Netzwerk abhängig. Auch eine Zunahme von Einschüchterungen "mit staatlichen Mitteln" wird befürchtet.

"AfD und andere rechte Parteien und Bewegungen haben in den letzten Jahren sehr gezielt zu einer Verrohung von gesellschaftlichen Diskursen beigetragen", kritisiert der Sprecher. "Die Konsequenzen davon sind deutlich: Nazigruppen fühlen sich sicher genug, um völlig öffentlich queere oder progressive Demos zu bedrängen und Plakatierteams anzugreifen."

Verwendete Quellen
  • Antwort des Tolerave e.V. auf t-online-Anfrage – per Mail eingegangen
  • dresden.de: Versammlungen
  • Eigene Recherche
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