Dresden begrenzt Lautstärke bei Demonstrationen – nach Beschwerden

Die Stadt Dresden führt eine Lautstärkebegrenzung für Demonstrationen ein. Grund dafür sind regelmäßige Beschwerden über zu hohe Geräuschpegel bei Versammlungen.

Bei Demonstrationen in Dresden darf künftig eine Lautstärke von 90 Dezibel nicht überschritten werden. Der Richtwert gilt für Versammlungen, die auf einem flachen Platz stattfinden. "Diese Begrenzung gilt für akustische, elektronische Verstärker", teilte die Stadtverwaltung am Dienstag mit. Ein Geräuschpegel von 90 Dezibel entspricht etwa dem eines vorbeifahrenden Lkw, kann aber selbst von Bluetooth-Musikboxen übertroffen werden.

In den vergangenen Monaten sei bei Demonstrationen regelmäßig Werte von über 90 Dezibel gemessen worden. In der Spitze sogar bis zu 108 Dezibel – und damit mehr als beim Formel-1-Rennen mit 30 Meter Abstand, wie die Stadt mitteilte. Die Testmessungen wurden durchgeführt, nachdem wiederholt Beschwerden von Anwohnern, Passanten oder Polizisten eingegangen waren.

Bei Überschreitungen der neuen Regel werden Veranstalter aufgefordert, die Lautstärke zu reduzieren oder Geräte abzustellen. Nach dem ab September geltenden neuen sächsischen Versammlungsgesetz stellt die Nichtbefolgung durch Teilnehmer eine Ordnungswidrigkeit dar. Verantwortliche machen sich bei Verstößen gegen Auflagen strafbar.