Erste Hochzeit seit fast 140 Jahren Prinzessin aus Sachsen heiratet französischen Grafen in Dresden
Vor der Dresdner Hofkirche hat sich der gesamte Adel der Häuser Habsburg, Bayern und Sachsen sowie aus Frankreich versammelt. Dort gibt die Wettiner-Prinzessin am Samstag das Ja-Wort.
Knapp 140 Jahre ist es her, dass eine Prinzessin aus dem Hause Wettin in Dresden geheiratet hat. Nun steht in der einstigen Residenzstadt sächsischer Kurfürsten und Könige eine solche Zeremonie erneut an: Am Samstagmittag wurde Maria Teresita, Prinzessin und Herzogin zu Sachsen, von ihrem Vater in die Dresdner Hofkirche geleitet. Dort wird sie mit Comte (Graf) Beryl Alexandre de Saporta, Mitglied eines französischen Adelsgeschlechts, vermählt.
Zur Hochzeit würden rund 450 Gäste erwartet, darunter Mitglieder der Häuser Habsburg, Bayern und Sachsen sowie aus dem französischen Adel. Mehr Bilder der royalen Hochzeit sehen Sie hier.
Vom Adelshaus in Dresden zur Cybersecurity in Brüssel
Maria Teresita ist das jüngste Kind von Prinz Alexander von Sachsen, einem Urenkel des letzten sächsischen Königs, und Gisela Prinzessin von Sachsen Herzogin zu Sachsen, einer bayerischen Prinzessin. Ihre Geburt 1999 war nach fast 100 Jahren die erste einer Wettinerin in Dresden, der einstigen Residenz des früheren Herrscherhauses. Sie wuchs mit ihren drei älteren Brüdern zwischen Deutschland und Mexiko auf, wo ihr Vater als Unternehmer auch für deutsche Firmen tätig ist.
Die 24-Jährige lebt und arbeitet mit ihrem nur wenige Tage jüngeren Bräutigam in Brüssel im Unternehmen von dessen Familie, einer Firma für Cybersecurity und Webdesign. Er wurde in Paris geboren, seine Eltern haben Wurzeln in der Provence, der Bretagne und Skandinavien. Die Ur-Ur-Enkelin des letzten sächsischen Königs und der französische Adlige lernten sich vor Jahren in Belgien kennen. Seine Schwester war im Internat eine Klassenkameradin der Prinzessin – und an ihrem Geburtstag 2022 verlobte sie sich mit Beryl-Alexandre.
Zuletzt hatte mit Maria Josefa am 2. Oktober 1886 eine Wettiner-Prinzessin in der damaligen Hofkirche geheiratet: Erzherzog Otto von Österreich. "Beide wurden später Eltern von Kaiser Karl I., letzter Kaiser von Österreich-Ungarn", sagte Alexander von Sachsen.
Die Wettiner, eine uralte Dynastie mit weitreichenden Verbindungen zu europäischen Fürstenhäusern, herrschten gut 800 Jahre über Sachsen, seit 1806 als Könige. Ihr bekanntester Vertreter war Kurfürst Friedrich August I, genannt der Starke (1670-1733), der zeitweise auch König von Polen war.
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
