Darknet-Kinderpornografie Dresdner betreibt Plattform mit Millionen Mitgliedern
Ein 21-Jähriger aus Dresden soll die Kinderpornografie-Plattform "BoysTown" mit über einer Million Mitgliedern betrieben haben. Nun folgt die Anklage.
Ein 21-jähriger Dresdner steht unter dem Verdacht, im Darknet eine Plattform für Kinderpornografie mit rund 1,1 Millionen Mitgliedern betrieben zu haben. Aufgrund dieser Vorwürfe hat die Staatsanwaltschaft Dresden nun Anklage gegen den jungen Mann erhoben. Bereits im November des vergangenen Jahres wurde er festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Beschuldigte ist geständig und bisher nicht vorbestraft.
Laut der Anklage schloss sich der Beschuldigte 2020 zunächst der Plattform "BoysTown" an und verbreitete dort kinderpornografische Inhalte. Bis zu ihrer Zerschlagung im Frühjahr 2021 wurden auf dieser Plattform Fotos und Videos, die schwere sexuelle Gewalt gegen Kinder darstellten, geteilt. "BoysTown" galt mit rund 400.000 Mitgliedern und über einer Million Forenbeiträgen damals als die größte Plattform ihrer Art weltweit. Mehrere ihrer Betreiber wurden bereits zu hohen Haftstrafen verurteilt.
Nachfolgeprojekte im Darknet mit 1,1 Millionen Mitgliedern
Nach der Auflösung von "BoysTown" soll der Beschuldigte zwei weitere Plattformen für Kinderpornografie im Darknet gegründet haben. Diese Plattformen zählten laut Staatsanwaltschaft zusammen rund 1,1 Millionen Mitglieder.
Der 21-Jährige wird des bandenmäßigen öffentlichen Zugänglichmachens von Kinderpornografie in 147 Fällen beschuldigt. Die Ermittlungen wurden von der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und dem Bundeskriminalamt durchgeführt und stehen im Zusammenhang mit dem umfangreichen Ermittlungskomplex zum Forum "BoysTown".
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Staatsanwaltschaft vom 16. Mai 2023
- Mit Material der dpa