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Weltkriegsbombe an Carolabrücke entschärft: Sprengmeister nutzte WD40


Sprengmeister nach Entschärfung
"Das ist auf keinen Fall die letzte Bombe gewesen"


09.01.2025 - 18:11 UhrLesedauer: 2 Min.
Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung (KMBD) hockt nach der Entschärfung einer Weltkriegsbombe, die an der Baustraße für den Abriss der Carolabrücke gefunden worden war, hinter dem Sprengkörper.Vergrößern des Bildes
Sprengmeister Thomas Zowalla von der Kampfmittelbeseitigung vor der entschärften Weltkriegsbombe: Die starke Verkrustung der Bombe ließe darauf schließen, dass sie im Schlamm des Flussbetts gelegen habe. (Quelle: Robert Michael/dpa)
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Bei Abrissarbeiten an der Carolabrücke in Dresden stießen Bauarbeiter auf eine 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Nach zwei nervenaufreibenden Tagen wurde sie entschärft.

Am Mittwochmorgen kamen die Abrissarbeiten an der Carolabrücke abrupt ins Stocken. Bauarbeiter stießen unter Wasser auf einen verdächtigen Gegenstand. Zu diesem Zeitpunkt wussten die Arbeiter noch nicht, dass ihr Baggerfahrer gerade eine 250-Kilo-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg bewegt hatte.

"Im schlimmsten Fall wäre die Bombe beim Herausholen detoniert", sagt Sprengmeister Thomas Zowalla nach erfolgreicher Entschärfung. Zwar gebe es verhältnismäßig wenige Unfälle, doch wenn etwas passiert, sind die Folgen verheerend. Vor zehn Jahren stieß ein Baggerfahrer im Rheinland auf einen Blindgänger, der daraufhin explodierte. Der Fahrer war sofort tot, 13 Menschen wurden verletzt.

Gefahr des Stahlsplitterflugs weit größer als die Druckwelle

Wäre die 250-Kilo-Bombe in Dresden detoniert, hätte die Druckwelle alles im Umkreis der nächsten hundert Meter stark beschädigt. "Das viel größere Problem wäre allerdings der Stahlsplitterflug", erklärt Zowalla. Die Splitter wären 1.000 Meter weit geflogen – deshalb wurde der Sperrkreis auch so weit gezogen.

Von dieser Gefahr sei Dresden jedoch weit entfernt gewesen. Für den Sprengmeister mit seiner 16-jährigen Erfahrung war es ein Routineeinsatz. Schon nach erster Begutachtung war für ihn klar, dass sofortiges Handeln nicht nötig war. Die Evakuierung konnte auf den nächsten Morgen verschoben werden.

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Multifunktionsspray WD-40 kam bei Entschärfung zum Einsatz

Im Gegensatz zu Langzeitzündern – die jederzeit hochgehen können – war die Bombe unter der Carolabrücke nämlich mit einem mechanischen Aufschlagzünder ausgestattet. "So eine Bombe kann nicht von alleine detonieren", so Zowalla weiter. Hinzu kam, dass der Zünder nur leicht beschädigt war. Letztlich habe er den Zünder mit einer Rohrzange aus der Bombe herausdrehen können. Auch das Multifunktionsspray WD-40 sei zum Einsatz gekommen.

Eine 250-Kilo-Bombe wie diese gehörte zum Standardtyp der alliierten Luftwaffe. Bei Bauarbeiten in Dresden taucht immer wieder Munition aus dem Zweiten Weltkrieg auf. Die Elbestadt war damals oft Ziel von Bombenangriffen.

Auch nach dem Routineeinsatz ist Sprengmeister Zowalla froh. Weltkriegsbomben werden durch jahrzehntelanges Liegen im Boden nicht ungefährlicher. Der Sprengstoff werde durch chemische Prozesse sogar empfindlicher. Und, so Zowalla: "Das wird auf keinen Fall meine letzte Bombe gewesen sein."

Verwendete Quellen
  • Pressetermin mit Sprengmeister Thomas Zowalla
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