Aktivist der "Letzten Generation" "Mental immer darauf vorbereitet, dass in unseren Staus jemand stirbt"
Ein Zitat in der Dokumentation über Sachsens bekanntesten Klimaaktivist lässt aufhorchen: Der Polizeipräsident macht sich deshalb Sorgen.
Eine Dokumentation des Sachsen Fernsehen hat den Dresdner Klimaaktivisten der "Letzten Generation", Christian Bläul, ein Jahr lang begleitet: Begonnen bei seiner Reise nach Schweden, um dort eine Straße zu blockieren und den anschließenden 16 Tagen in Untersuchungshaft bis zu den jüngsten Protesten in Dresden.
In der Doku äußert sich Bläul allerdings außergewöhnlich deutlich, zum Risiko, dass Verkehrsteilnehmer durch die Proteste der "Letzten Generation" tödlich verunglücken könnten: "Ich bin zumindest im Hinterkopf mental immer darauf vorbereitet, dass in unseren Staus jemand stirbt – gerade durch einen Unfall am Ende des Staus könnte es wirklich sein, dass da Menschen sterben und das ist wirklich schwer zu ertragen, aber es ist etwas, was wir ein Stück weit riskieren müssen", so der 41-Jährige und fügt hinzu: "Was ist besser? Nicht zu protestieren und zu akzeptieren, dass wir ins fossile Weiter-so gehen oder etwas zu versuchen, was die Gesellschaft transformieren könnte und dazu bringen könnte, dass wir die Klimakatastrophe bremsen."
Dem sächsischen Polizeipräsidenten Jörg Kubiessa bereitet diese Aussage Sorgen: "Das trage ich überhaupt nicht mit", hält er im Sachsen Fernsehen dagegen: "Da es genau an den Stauenden um Lebensgefahr geht, dürfen sie das nicht. Deshalb ist die Antwort ganz klar: Das passt überhaupt nicht in mein Rechtsverständnis"
Die Langzeitdokumentation ist in der Mediathek des Sachsen Fernsehens zu finden. Im Fernsehprogramm von Sachsen Fernsehen sowie dem Satelliten-Kanal SachsenEins läuft sie am kommenden Dienstag um 20:45 Uhr.
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