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Neue Corona-Spätfolgen: Dresdner Forscher ermitteln neue Zusammenhänge


Autoimmunerkrankungen
Dresdner Forscher identifizieren neue Corona-Spätfolgen

Von dpa
Aktualisiert am 31.01.2023Lesedauer: 2 Min.
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Ein positiver Corona-Test (Symbolbild). Am Universitätsklinikum Dresden wurden die Langzeitfolgen von Covid-Infektionen untersucht. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
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Forscher haben einen riesigen Datensatz von Krankenversicherten zu Corona-Infektionen ausgewertet: Auf der Spur nach einem wenig bekannten Zusammenhang.

Nach Erkenntnissen deutscher Forscher haben Menschen nach überstandener Covid-19-Infektion deutlich häufiger eine Autoimmunerkrankung als andere. Grundlage ist eine umfangreiche Analyse von Krankenversicherungsdaten. "In allen Alters- und Geschlechtsgruppen traten Autoimmunkrankheiten in der Zeit nach der Infektion signifikant häufiger auf", sagte Jochen Schmitt vom Universitätsklinikum Dresden.

Die Ergebnisse beziehen sich den Forschern zufolge jedoch nur auf ungeimpfte Betroffene, die eine nachgewiesene Corona-Infektion mit dem Wildtyp des Virus hatten. Entsprechende Erkenntnisse über andere Varianten des Virus gebe es derzeit nicht.

Der Analyse zufolge kamen bei Menschen mit Corona-Infektion 15,05 Diagnosen einer Autoimmunerkrankung auf 1.000 Versichertenjahre, bei Menschen ohne eine solche Infektion waren es nur 10,55 Diagnosen. Patienten mit einem schwereren Corona-Verlauf hatten ein besonders hohes Risiko. Bestimmte Entzündungen der Blutgefäße wiesen die größten Assoziationen mit Covid-19 auf. Die Ergebnisse sind noch nicht in einem Fachjournal veröffentlicht worden.

Weitere Forschung nötig

Ausgewertet wurden Abrechnungsdaten der Jahre 2019 bis Juni 2021 von 38,9 Millionen gesetzlich Versicherten der AOK Plus, Barmer, DAK-Gesundheit, IKK classic, der Techniker Krankenkasse und von Betriebskassen. In die Analyse gingen Daten von 640.000 Personen mit labormedizinisch nachgewiesener Covid-19-Erkrankung im Jahr 2020 ein, darunter 76.000 mit vorher bestehender Autoimmunerkrankung. Von den Covid-Patienten, die zuvor keine Autoimmunerkrankung hatten, entwickelten 6489 erstmals eine solche Krankheit. Covid-Infizierte und je drei Nicht-Infizierte mit ähnlichen Eigenschaften wurden anhand von 41 vorab festgelegten Erkrankungen verglichen.

Die Studie ist Teil eines vom Robert Koch-Institut und dem Bund geförderten Projekts zu Langzeitfolgen von Covid. Bislang habe es erst wenige Anhaltspunkte auf Autoimmunerkrankungen durch Corona-Infektionen gegeben, schreibt das Team. Um die Zusammenhänge zwischen Covid-19 und diesen Erkrankungen zu verstehen, sei weitere Forschung nötig, sagte Schmitt. "Künftige Analysen sollten einen Fokus auf chronische Erkrankungen legen, die in der Pandemie entstanden sind." Andere Forscher diskutieren derzeit etwa über einen Zusammenhang zwischen Covid-19 und einer länger andauernden Abschwächung des Immunsystems.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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