Diskussion um Tradition Abstimmung in Wildeshausen: Bleibt Kinderschießen männlich?
![imago images 101063616 imago images 101063616](https://images.t-online.de/2025/02/mnhSuRnwp4lA/103x425:3810x2143/fit-in/1920x0/zielscheibe-schuetzenfest-target-marksmen-s-festival-mpf-fha.jpg)
Dürfen sie oder dürfen sie nicht? Mit der Frage, ob auch Mädchen am traditionellen Kinderschießen teilnehmen können, befasst sich nun die Schützengilde.
In Wildeshausen wird eine kontroverse Entscheidung erwartet: Die Initiative "Gilde für alle" fordert, dass auch Mädchen am Kinderschützenfest des traditionellen Gildefestes teilnehmen und auf den Papagoy schießen dürfen. Bisher ist dies laut Statuten der Schützengilde nur Jungen im Alter von zehn bis 14 Jahren vorbehalten.
Die Generalversammlung der Schützengilde, die am Samstag stattfindet, wird über einen entsprechenden Antrag entscheiden. Das Gildefest zu Pfingsten gilt vielen Bürgern in Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) als gesellschaftlicher Höhepunkt des Jahres.
Gilde-Oberst will keine Empfehlung abgeben
Der Gilde-Oberst Friedrich Ahlers hat sich entschieden, keine Empfehlung für die Abstimmung abzugeben. "Wir sind auf alles vorbereitet", erklärte er. Die Initiatoren selbst sind skeptisch hinsichtlich ihrer Erfolgschancen. "Gerade viele Ältere sind nicht aufgeschlossen und sehr junge auch nicht. Aber es kann ja auch Überraschungen geben", sagte Hendrik Boldt, Mitglied der Initiative und der Gilde.
Aktuell dürfen Mädchen beim Ausmarsch in Rüschenkleidern die Jungen begleiten und vorher die Königskette polieren. "Immer mehr Mädchen fragen inzwischen, warum sie nicht schießen dürfen", erklärte Majken Hjortskov von der Initiative. Sie selbst darf als Frau am Samstag jedoch nicht mit abstimmen, da Frauen keine Mitglieder der Gilde sein können.
- Dieser Text wurde teilweise mit maschineller Unterstützung erstellt und redaktionell geprüft. Wir freuen uns über Hinweise an t-online@stroeer.de.
- Nachrichtenagentur dpa