"Bremens Banksy" will Pinguin von Köln freikaufen – Spendenaktion gestartet

Bremen soll ein neues Denkmal bekommen – zumindest, wenn es nach einem anonymen Künstler geht. Dafür braucht er allerdings Geld, denn das Denkmal wurde von einer anderen Stadt einkassiert.

Mohamed Smith nennt er sich, seine wahre Identität ist allerdings unklar. Schon vor einigen Jahren erregte der anonyme Künstler Aufsehen, als er eine Skulptur mit einem Einkaufswagen in die Wallanlagen stellte. Auch seine Schweine-Aktion in der Sögestraße bleibt wohl unvergessen. Der Künstler gilt als "Bremens Banksy". Nun will er ein neues Denkmal in der Stadt aufstellen.

Das gestaltet sich allerdings als schwierig. Im vergangenen Jahr hatte Mohamed Smith in Erinnerung an die Opfer der Gezi-Park-Proteste in Istanbul 2013 eine Pinguin-Bronzeskulptur in Köln aufgestellt. "Um ein Zeichen zu setzen und an die Menschen zu erinnern, die ihr Leben verloren haben", wie er erklärt.

Stadt Köln kassierte Pinguin ein und fordert nun Geld

Hintergrund ist, dass in den Nachrichten damals Videos von Pinguinen gezeigt wurden, anstatt der Proteste, bei denen Bürger von der Polizei verfolgt und ermordet worden sind. Die Menschen protestierten gegen den Bau von Hotels, der Pinguin wurde zum Symbol der Gezi-Park-Bewegung.

Die Stadt Köln hatte die Pinguin-Figur allerdings schnell einkassiert und eingelagert, da sie ohne Genehmigung aufgestellt worden war. Sie fordert nun eine Summe von 3.216,57 Euro.

Mohamed Smith möchte den Pinguin freikaufen und als Erinnerung an die Proteste wieder sichtbar machen. Dazu wolle er die Skulptur in Bremen aufstellen. "Ich habe bereits einen geeigneten Platz für den Pinguin gefunden. Nun fehlt nur noch der Pinguin, weshalb ich euch ganz herzlich um eure Unterstützung bitte", schreibt der "Bremer Banksy" in einem Spendenaufruf.

1.885 Euro sind von den erforderlichen 3.217 Euro bereits zusammengekommen. Welchen genauen Ort der Künstler für den Pinguin in Bremen ins Visier genommen hat, ist bislang unbekannt.