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Bremen und Bremerhaven besonders stark von Bodenversiegelung betroffen


Versiegelte Böden in Großstädten
Das sind die Betonwüsten des Nordens

Von t-online, stk

Aktualisiert am 24.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 150104313Vergrößern des Bildes
Regen auf versiegeltem Boden (Symbolfoto): Wo der Boden bebaut ist, fließt Niederschlag nur noch schwer ab – Überschwemmungen drohen. (Quelle: Gottfried Czepluch via www.imago-images.de/imago)

Immer mehr Flächen in deutschen Großstädten werden bebaut, die Versiegelung der Böden nimmt deutlich zu. Im Norden gibt es einige dieser Betonwüsten.

Deutschland ist Bauland – und das bekommen vor allem die Böden zu spüren: Immer mehr Land wird durch die Errichtung von Häusern, Industriegebieten und Straßen nachhaltig verändert. Insbesondere in Großstädten wird die Versiegelung des Untergrunds zum Problem – nicht nur für die Natur.

Der Gesamtverband der Versicherer (GdV) hat sich die mittleren Versiegelungsgrade deutscher Großstädte in Siedlungsgebieten genauer angeschaut und herausgefunden, dass vor allem Bremen und Bremerhaven besonders schwer betroffen sind. Dafür wurden insgesamt 134 Städte untersucht. Bremerhaven landet der Analyse zufolge auf dem 34. Rang und weist einen Versiegelungsgrad von 53,64 Prozent auf. In Bremen (Platz 73) ist der Wert etwas niedriger, jedoch mit 50,39 Prozent dennoch hoch.

Ranking nach Bundesländern: Bremen landet auf dem zweiten Platz

Auch die Städte Delmenhorst (Platz 93) und Oldenburg (Platz 106) finden sich in der Berechnung wieder. Delmenhorsts Siedlungsgebiete sind demnach zu 47,7 Prozent versiegelt, in Oldenburg sind es 46,22 Prozent. Mit Blick auf die Bundesländer landet Bremen – auch aufgrund seiner vergleichsweise sehr geringen Fläche – auf dem zweiten Rang. 49,25 Prozent der Siedlungsfläche sind demnach mit Beton und anderen Materialien versiegelt. In Summe spricht die Analyse von einer Gesamtfläche von 97,5 Quadratkilometern.

Was sich zunächst sehr technisch anhören mag, hat nicht nur optisch Einfluss auf eine Stadt, sondern auch auf ihre Fähigkeit, in bestimmten Arealen Regenwasser gut abführen zu können. Fällt viel Niederschlag, gelangt das Wasser meist nur über die Kanalisation ins Abwassersystem, jedoch nicht zurück in den natürlichen Wasserkreislauf. Das führt langfristig zur Verknappung von Trinkwasserreserven, erklärt unter anderem das Umweltbundesamt.

Ökologische Vielfalt leidet unter Betonwüsten

Dort, wo Beton, Asphalt und anderer künstlicher Untergrund statt grüner Wiesen vorherrschen, kann kaum Wasser verdunsten. Städte heizen sich immer weiter auf, auch die ökologische Vielfalt leidet unter den Beton- und Asphaltwüsten, betont der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen.

Auf Platz der Liste findet sich übrigens die Stadt Ludwigshafen Rhein wieder. Dort sind satte 66,81 Prozent der Siedlungsgebiete mit einer künstlichen Schicht überzogen. Das liege laut GdV unter anderem an großen Industrieflächen der chemischen Industrie sowie Automobilindustrie innerhalb der Siedlungsgrenzen. Hamburg als einzige Millionenstadt im Norden kommt auf 44,91 Prozent.

Verwendete Quellen
  • nabu.de: Bodenversiegelung und ihre Folgen
  • Eigene Recherche
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