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Bunker-Plan: Ausgestattete Anlage befindet sich in Bremer Tiefgarage


Relikt aus dem Kalten Krieg
Tiefgarage beherbergt vollausgestatteten Bunker

Von t-online, MAS

17.02.2025Lesedauer: 2 Min.
Die Anlage befindet sich in der untersten Etage der Tiefgarage am Sedanplatz.Vergrößern des Bildes
Die Anlage befindet sich in der untersten Etage der Tiefgarage am Sedanplatz. (Quelle: Landesamt für Denkmalpflege)
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Ein nationaler "Bunker-Plan" soll darlegen, welche Räume im Ernstfall Schutz bieten. In Bremen befindet sich ein Relikt des Kalten Kriegs – mit Vollausstattung.

Schon bald soll der Bevölkerung ein sogenannter "Bunker-Plan" vorgelegt werden: Daran arbeitet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz bereits seit vergangenem Jahr und prüft Räume, die im Ernstfall Schutz bieten. Hintergrund ist Russlands Krieg gegen die Ukraine und Präsident Wladimir Putin, der auch dem Westen immer wieder droht. In Bremen befindet sich eine vollausgestattete Zivilschutz-Mehrzweckanlage (MZA) – an einem Ort des täglichen Lebens.

Diese ist in der untersten Etage der Tiefgarage am Sedanplatz in Stadtteil Vegesack und bietet 4.044 Plätze. Der unterirdische Bunker wurde 1975 im Rahmen des Schutzraumprogramms in Betrieb genommen und ist der mit Abstand größte von insgesamt vier ähnlichen Anlagen im Land Bremen, die während des Kalten Kriegs entstanden waren.

Bunker befindet sich etwa 12,5 Meter unter der Erde

Der Bunker befindet sich etwa 12,5 Meter unter der Erde und ist geteilt in Bunker A mit rund 1.286 sowie Bunker B mit rund 1.060 Quadratmetern. Beide Teile seien über eine große Schiebetoranlage verbunden, teilt das Landesamt für Denkmalpflege mit.

Noch immer sind unter der Decke Teleskopstangen befestigt, mit denen Metallpritschen als Schlaf- oder Sitzgelegenheit genutzt werden können. Schwenktore aus massivem Stahl konnten die Ein- und Ausfahrtsrampen des Parkdecks hermetisch abriegeln. Für den Ernstfall standen im Bunker notwendige Anlagen zur Eigenversorgung zur Verfügung.

1990 wurde das Schutzraumprogramm angesichts der veränderten weltpolitischen Lage eingestellt. Doch im Gegensatz zu den anderen Zivilschutzanlagen aus der Zeit des Kalten Krieges in Bremen besitzt jene in Vegesack noch heute ihre Ausstattung inklusive Technik und Versorgungsräumen.

Anlage steht seit 2020 unter Denkmalschutz

"Diese Unversehrtheit verleiht dem Objekt einen besonderen Seltenheitswert. Die MZA Sedanplatz ist nicht nur ein herausragendes Geschichtsdokument der Stadt Bremen selbst, sondern besitzt als eines der wenigen vollständig erhaltenen baulichen Zeugnisse des ehemaligen Schutzraumprogrammes der Bundesrepublik auch im überregionalen Kontext einen hohen zeitgeschichtlichen Wert", so das Landesamt für Denkmalpflege.

Die Anlage steht seit 2020 unter Denkmalschutz, heutzutage wird sie von der Brepark GmbH nur noch als Tiefgarage genutzt. Ob sie jedoch im Ernstfall Schutz bieten könnte, ist fraglich. Die Zivilschutz-Mehrzweckanlage sei zwar noch in einem guten Zustand, aber es sei nicht gewiss, ob sie den heutigen Anforderungen an Zivilschutzräumen standhalten könne. Das teilt eine Sprecherin des Landesamtes für Denkmalpflege in Bremen mit.

Verwendete Quellen
  • denkmalpflege.bremen.de: Zivilschutzanlage Sedanplatz
  • Anfrage an das Landesamt für Denkmalpflege
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