Freimarkt Bremen 2023: Nach Rotenburg-Schlägerei – Sicherheitskonzept

Das wohl größte Volksfest in Norddeutschland, der Bremer Freimarkt, startet am Freitag. So sieht das Sicherheitskonzept der Polizei aus.

Der Rotenburger Herbstmarkt musste nach schweren Ausschreitungen abgebrochen, alle Besucher am Samstagabend nach Hause geschickt werden. Während die Aufarbeitung des Falls noch läuft, steht Norddeutschlands wohl größtes Volksfest, der Bremer Freimarkt, in den Startlöchern und beginnt am Freitag. So will die Polizei sicherstellen, dass alles friedlich abläuft.

Erstmals in der Geschichte des Freimarktes soll das gesamte, etwa 100.000 Quadratmeter große Areal auf der Bürgerweide videoüberwacht werden. Dieses Vorgehen hatte das Bremer Innenressort bereits vor den Vorkommnissen in Rotenburg öffentlich gemacht und unter anderem damit begründet, mögliche Terrorakte, aber auch minderschwere Straftaten verhindern zu wollen.

Videoaufnahmen werden vier Wochen gespeichert

Wie die Polizei Bremen am Montag mitteilte, werde zur Überwachung ein Videoanhänger, ausgestattet mit zwei Kameras, auf dem Gelände platziert. "Die mobile Videoüberwachung", teilte ein Sprecher mit, "ermöglicht eine gezielte, polizeitaktische Begleitung und kann visuelle Lageinformationen bei plötzlichen Ereignissen, wie Schadens- oder Gefahrenlagen während der Veranstaltung liefern."

Dirk Fasse, Präsident der Bremer Polizei, sagte in einem Interview mit "Radio Bremen", das Videomaterial werde in der Videoleitstelle gebündelt und ausgewertet. Die Daten würden zudem vier Wochen gespeichert, um auch im Nachgang mögliche Straftaten aufklären zu können. Er nannte die Videoüberwachung "ein wesentliches Hilfsmittel". Wie es im Beitrag weiter heißt, werde der Videowagen zwischen Autoscooter und Wildwasserbahn im nördlichen Bereich des Areals aufgestellt. In Rotenburg kam es an einem Autoscooter-Geschäft zu Ausschreitungen, woraufhin der Herbstmarkt beendet wurde. Mehr dazu lesen Sie hier.

Beamte in Uniform und Zivilstreifen im Einsatz

Zudem sei während der gesamten Öffnungszeiten die Polizeiwache an der Bürgerweide besetzt. Dort können Bürgerinnen und Bürger Anzeigen aufgeben. Außerdem sei die Wache Anlaufstelle für Besucher, sollten diese Fragen haben oder sich unsicher fühlen. Die Polizei rät darüber hinaus: "Wenn Sie sich in einer bedrohlichen Situation befinden oder sogar körperlich bedrängt werden, machen Sie durch lautes Schreien auf sich aufmerksam und versuchen Sie, Unbeteiligte direkt und aktiv zur Hilfeleistung aufzufordern."

Personen, die sich bedrängt fühlen oder direkt angegriffen würden, sollten umgehend den Notruf unter 110 wählen. Dies gelte auch für verdächtige Beobachtungen. Die Polizei sei in diesem Jahr sowohl mit uniformierten Einsatzkräften, als auch mit zivilen Einheiten vor Ort. Wie viele die Beamten davon einsetzen, teilte die Polizei nicht mit. Hinzu komme ein privates Sicherheitsteam, dass das Areal überwache und Streifen laufe.

Die 988. Auflage des Freimarktes soll Veranstalterangaben zufolge etwa 1,5 Millionen Besucher anlocken. Das Volksfest beginnt am Freitag. Mehr als 300 Fahrgeschäfte sollen dann aufgebaut sein, daneben 17 Ausschank- und 126 Imbissbetriebe. Hier finden Sie eine Übersicht zu allen wichtigen Fragen rund um den Freimarkt.